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Sport: Fifa: In der Versicherungsfalle

Die Folgen des Terrorismus haben nun auch die Fußball-Weltmeisterschaft im Juni 2002 in Japan und Südkorea erreicht und beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) Bedenken ausgelöst. Nach einer Kündigung der Ausfallversicherung von bis zu 1,4 Milliarden Schweizer Franken (930 Millionen Euro/1,83 Milliarden Mark) durch den AXA-Konzern steht der Internationale Fußball-Verband (Fifa) ohne Absicherung seiner Einnahmen da.

Die Folgen des Terrorismus haben nun auch die Fußball-Weltmeisterschaft im Juni 2002 in Japan und Südkorea erreicht und beim Internationalen Olympischen Komitee (IOC) Bedenken ausgelöst. Nach einer Kündigung der Ausfallversicherung von bis zu 1,4 Milliarden Schweizer Franken (930 Millionen Euro/1,83 Milliarden Mark) durch den AXA-Konzern steht der Internationale Fußball-Verband (Fifa) ohne Absicherung seiner Einnahmen da. Fifa-Präsident Joseph Blatter sprach von einer "verworrenen Situation". Zugleich versicherte der Weltverband, "die Durchführung des Fifa-Weltpokals ist in jedem Fall gesichert".

Bisher gar nicht versichert ist das IOC. Es will laut IOC-Vizepräsident Thomas Bach vor dem Hintergrund der Terroranschläge nun prüfen, ob und wie es seine Milliarden-Einnahmen aus Olympischen Spielen künftig absichern kann. "Bisher waren wir der Meinung, dass höhere Gewalt und Krieg nicht versicherbar sind", sagte Bach. Das werde bei der Exekutivsitzung vom 11. bis 13. Dezember in Lausanne geprüft. Das IOC erwartet aus der Vermarktung der Winterspiele 2002 in Salt Lake City und der Sommerspiele 2004 in Athen Einnahmen von über vier Milliarden Dollar. Der Ausfall dieser Ereignisse würde katastrophale Folgen haben. Von den Sportorganisationen könnte nur das IOC mit Reserven von über 100 Millionen Dollar überleben. Allein für Salt Lake City sollen TV-Einnahmen von 738 Millionen Dollar fließen, von denen 60 Prozent dem Organisationskomitee (OK) zustehen.

Blatter und AXA-Konzernsprecher Ingo Koch kündigten demnächst neue Verhandlungen an. "Wir haben seit 11. September eine neue Situation. Wir müssen eine neue Risiko-Diskussion führen", sagte Koch. Weniger betroffen von der AXA-Kündigung sind die WM-Organisatoren in Japan und Südkorea. Deren Regierungen mussten bei der Bewerbung finanzielle Garantien abgeben. Noch unklar sind die Folgen der Kündigung für die Fußball-WM 2006 in Deutschland. Denn einen Versicherungsvertrag gibt es hier bisher nicht.

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