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Fifa-Präsident Blatter

© Reuters/Arnd Wiegmann

Fifa-Skandal im Live-Ticker: Blatter: Schwierige Zeit für den Fußball - Ex-FIFA-Vize Warner wieder auf freiem Fuß

Zwei Tage vor den Fifa-Präsidentschaftswahlen sind in Zürich hohe Funktionäre des Fußball-Weltverbands festgenommen worden. Die UEFA forderte nun eine Verschiebung der Wahl. Die Fifa hat die Inhaftierten vorerst gesperrt. Lesen Sie die Entwicklungen in unserem Live-Ticker nach.

Zwei Tage vor den Fifa-Präsidentschaftswahlen ist die Schweizer Polizei gegen hochrangige Fifa-Mitglieder vorgegangen und hat mehrere Funktionäre des Fußball-Weltverbands festgenommen. Wie das Schweizer Bundesamt für Justiz bestätigte, wurden die Verdächtigen in Auslieferungshaft genommen. Ihnen droht die Abschiebung in die USA.

Auch der Tagesspiegel ist anlässlich der anstehenden Fifa-Präsidentschaftswahl vor Ort. Die Kollegen Dominik Bardow und Johannes Nedo berichten direkt aus Zürich.

Ein Blick auf den Haupteingang des Nobelhotels Baur au Lac, aus dem die festgenommenen Funktionäre am Mittwochmorgen abgeführt wurden.
Ein Blick auf den Haupteingang des Nobelhotels Baur au Lac, aus dem die festgenommenen Funktionäre am Mittwochmorgen abgeführt wurden.

© Dominik Bardow

23:50 Uhr: Nach Korruptionsvorwürfen aus den USA hat sich der frühere FIFA-Vizepräsident Jack Warner der Polizei gestellt. Gegen die Zahlung einer Kaution in Höhe von 2,5 Millionen Dollar sei er nach einem Gerichtstermin am Mittwoch wieder auf freien Fuß gesetzt worden, berichtete die Zeitung „Trinidad Express“. Zudem müsse er seinen Pass abgeben und sich zweimal pro Woche bei der Polizei melden. Der nächste Gerichtstermin findet im Juli statt.

20:37 Uhr: FIFA-Präsident Joseph Blatter hat sich nach Bekanntwerden der Vorwürfe gegen hochrangige Funktionäre des Fußball- Weltverbandes nicht zu einer möglichen Verschiebung der für Freitag geplanten Präsidentschaftswahl geäußert. „Dies ist eine schwierige Zeit für den Fußball“, ließ der 79 Jahre alte Schweizer am Mittwoch in seiner ersten Stellungnahme verlauten. Sein Verband werde mit den betroffenen Behörden weiterhin zusammenarbeiten. Sieben Funktionäre der FIFA oder Offizielle der ihr angeschlossenen Konföderationen waren am Mittwoch in Zürich wegen des Verdachts der Korruption oder Geldwäsche festgenommen worden.

20:02 Uhr: Der Weltverband FIFA hat insgesamt elf Funktionäre vorläufig für sämtliche Fußball-Aktivitäten gesperrt. Darunter seien auch die FIFA-Vizepräsidenten Jeffrey Webb und Eugenio Figueredo, teilte der Weltverband nach einer Entscheidung seiner Ethikkommission am Mittwoch mit.

19:52 Uhr: Die Europäische Fußball-Union fordert die Verschiebung der für Freitag geplanten Präsidentenwahl beim Kongress des Weltverbandes FIFA. Das teilte die UEFA am Mittwoch nach einer Sitzung in Warschau mit. „Die heutigen Ereignisse sind ein Desaster für die FIFA und beschädigen das Image des Fußballs“, hieß es in einer UEFA-Mitteilung. Der Kongress drohe zur Farce zu werden. Deshalb sollten die europäischen Verbände darüber nachdenken, die Versammlung der 209 FIFA-Mitgliedsländer zu boykottieren. Die FIFA brauche eine neue Führung. „Deshalb sollte der Kongress verschoben und eine neue Präsidentenwahl innerhalb der kommenden sechs Monate organisiert werden“, forderte die UEFA.

19:00 Uhr: Den verdächtigen Fußball-Funktionären im Korruptionsskandal beim Weltverband FIFA drohen bis zu 20 Jahre Haft. Das sei die Höchststrafe in solchen Fällen von organisierter Kriminalität, sagte US-Justizministerin Loretta Lynch am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in New York. Im nächsten Schritt gehe es um die Auslieferung der Angeschuldigten in die USA.

„Sie haben das weltweite Fußballgeschäft korrumpiert, um sich selbst zu bereichern“, warf die oberste Staatsanwältin den neun Fußballfunktionären und fünf Geschäftsmännern vor. „Sie haben es immer und immer wieder gemacht. Jahr um Jahr, Turnier um Turnier.“ Einer der Angeschuldigten habe sich etwa mit rund zehn Millionen Dollar (9,2 Millionen Euro) bereichert. Ob auch Präsident Joseph Blatter im Visier der Ermittler sei, wollte Lynch nicht beantworten.

18:40 Uhr: Der Chef der US-Steuerfahndung hat harsche Kritik am Fußball-Weltverband geübt. Die FIFA handle aus Eigennutz und Profitgier, sagte Richard Weber am Mittwoch bei einer Pressekonferenz in New York. „Dies ist die Weltmeisterschaft des Betrugs, und heute zeigen wir der FIFA die Rote Karte“, betonte er und sprach von einem „guten Tag für Fußballfans und einem großartigen Tag für den globalen Kampf gegen Korruption, Geldwäsche und Steuerhinterziehung“.

18:07 Uhr: Die in Zusammenhang mit einem Korruptionsverfahren verhafteten hochrangigen Fußball-Funktionäre widersetzen sich mehrheitlich einer Auslieferung in die USA. Nur eine von sieben Person habe in der ersten Anhörung Bereitschaft zu einer vereinfachten Auslieferung signalisiert, teilte das Schweizer Justizministerium am Mittwoch mit. Die Schweizer Behörde werde die USA nun auffordern, für die übrigen sechs Personen innerhalb von 40 Tagen ein formelles Auslieferungsersuchen zu stellen.

17:10 Uhr: US-Justizministerin Loretta Lynch hat nach der Festnahme mehrerer Fußball-Funktionären von Korruption seit mindestens 24 Jahren gesprochen. „Sie haben das weltweite Fußballgeschäft korrumpiert, um sich selbst zu bereichern“, sagte sie bei einer Pressekonferenz in New York. „Sie haben es immer und immer wieder gemacht. Jahr um Jahr, Turnier um Turnier.“ Lynch kündigte an, die Korruption im Weltfußball rigoros bekämpfen zu wollen.

15:55 Uhr: Der deutsche Liga-Präsident Reinhard Rauball hat sich gegen eine Durchführung des FIFA-Kongresses wie geplant ausgesprochen. „Es wäre das absolut falsche Signal, wenn unter dem Eindruck dieser Entwicklungen die Agenda des FIFA-Kongresses wie geplant abgearbeitet würde“, sagte er laut einer Pressemitteilung der Deutschen Fußball Liga. "Man darf nicht einfach zur Tagesordnung übergehen." Rauball sprach von Enthüllungen, die "jedes Maß an Vorstellungskraft" übersteigen,

14:35 Uhr: DFB-Präsident Wolfgang Niersbach sieht den Fußball durch die Ermittlungen und Festnahmen im Zuge des neuen Skandals um den Weltverband FIFA beschädigt. „Es wäre erschütternd, wenn sich die im Raum stehenden, schweren Vorwürfe gegen Mitglieder der FIFA als richtig herausstellen“, teilte der Chef des Deutschen Fußball-Bundes am Mittwoch mit. „Es ist schockierend und schädlich für den gesamten Fußball, was sich in Zürich zwei Tage vor dem FIFA-Kongress abspielt. In der UEFA werden wir
angesichts dieser Vorkommnisse beraten, wie wir uns auf dem bevorstehenden FIFA-Kongress verhalten“, erklärte Niersbach vor einer informellen Sitzung des Exekutivkomitees der Europäischen Fußball-Union UEFA in Warschau.

14:15 Uhr: Die Zahl der in Zürich festgenommenen Fußball-Spitzenfunktionäre hat sich auf sieben erhöht. „Im Verlauf des Vormittags konnte ein weiterer gesuchter Fußballfunktionär aufgrund eines US-Verhaftsersuchen festgenommen werden“, teilte das Schweizer Bundesamt für Justiz am Mittwochmittag mit. Am Morgen hatte die Polizei bereits sechs Fifa-Funktionäre in einem Züricher Hotel festgenommen. Am Donnerstag beginnt in Zürich der FIFA-Kongress, bei dem Sepp Blatter erneut als Fifa-Präsident gewählt werden soll.

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13:50 Uhr: Im Jahr 2011 beauftragte die Fifa den Strafrechtsprofessor und weltweit anerkannten Korruptionsbekämpfer Mark Pieth damit, den Weltverband zu reformieren. Dem Tagesspiegel erklärte Pieth, warum die Wahl zum Fifa-Präsidenten seiner Meinung nach eine Scheinwahl ist und welche Mitschuld der europäische Fußballverband Uefa mit dem Blatter-Gegner Michel Platini an der Spitze daran trägt. Das Interview mit Mark Pieth über die Fifa finden Sie hier. Die Europäische Fußball-Union hat sich mittlerweile auch zu den Verhaftungen geäußert: Man sei "erstaunt und traurig" und warte "jetzt auf detaillierte Informationen". Die Führung der Uefa befindet sich an diesem Donnerstag anlässlich des Europa-League-Finales im Finalort Warschau. Ein informelles Treffen des UEFA-Exekutivkomitees soll im Laufe des am Nachmittags stattfinden. „Weitere Stellungnahmen hierzu werden zu gegebener Zeit verlautbart“, berichtet die Presseagentur dpa.

13:30 Uhr: Trotz korrupter Funktionäre und zweifelhafter WM-Vergaben scheint die Fifa nahezu unangreifbar. Gestützt durch gigantische Fernsehverträge und Sponsorengelder sitzt Präsident Sepp Blatter jede Krise aus, denn das Produkt der Fifa, die Droge Fußball, verkauft sich blendend. Doch braucht der Fußball die Fifa überhaupt? Unsere Fifa-Experten Dominik Bardow und Johannes Nedo sind überzeugt: Ein anderer Fußball ist möglich – wenn wir uns als Fans ändern. Das ganze Essay finden Sie hier.

13:10 Uhr: FIFA-Spitzenfunktionär Theo Zwanziger hält das juristische Vorgehen gegen den Fußball-Weltverband für überfällig. „Ich bin froh, dass endlich etwas passiert“, sagte der ehemalige Präsident des Deutschen Fußball-Bundes der „Rheinischen Post“ (Donnerstag). „Das ist ein großer Sumpf“, sagte Zwanziger, der noch Mitglied der FIFA-Exekutive ist. Das Problem sei allerdings nicht damit erledigt, die Wiederwahl des umstrittenen FIFA-Chefs Joseph Blatter am Freitag zu verhindern. „Der Fehler liegt im System der FIFA. Es können sich zu viele bedienen“, sagte Zwanziger. Bereits im Januar 2015 hat sich unser Autor Christian Hönicke im Tagesspiegel die Frage gestellt: Kann sich ein krankes System wie das der Fifa von innen heilen? Den Kommentar finden Sie hier.

12:25 Uhr: Die US-Ermittlungsbehörden haben nun auch eine offizielle Pressemitteilung veröffentlicht, die Sie hier finden können. Darin enthalten sind auch die Namen der 14 Personen, gegen die ermittelt wird. Eine kurze Übersicht:

Jeffrey Webb (Fifa-Vizepräsident, Präsident des nordamerikanischen Fußball-Verbands CONCACAF und einer der engsten Vertrauten von Josef Blatter), Jack Warner (früherer Fifa-Vizepräsident), Eduardo Li (Präsident des Fußballverbands von Costa Rica), Eugenio Figueredo (früherer Präsident des südamerikanischen Fußball-Verbands Conmebol), Julio Rocha (früherer Präsident des Zentral-Amerikanischer Fußballverbands UNCAF), Costas Takkas (früherer Präsident des Fußball-Verbands der Cayman Islands), Rafael Esquivel (Präsident des Fußball-Verbands von Venezuela), José Maria Marin (früherer Präsident des Fußball-Verbands von Brasilien), Nicolás Leoz Former (früherer Präsident des südamerikanischen Fußball-Verbands Conmebol), Alejandro Burzaco (Rechtehändler für TV-Rechte in Argentinien), Aaron Davidson (Promoter von Fußball-Veranstaltugen und Besitzer der US-Profi-Fußballliga), Hugo Jinkis (TV-Rechtehändler), Mariano Jinkis (TV-Rechtehändler), José Margulies (laut US-Behörden ein Mittelsmann für illegale Zahlungen)

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11:45 Uhr: Bei der Beantwortung der Journalisten-Fragen zu Josef Blatter betont De Gregorio immer wieder: "Blatter is not involved". Weitere Aussagen: Blatter meide die USA nicht (ein Vorwurf, dem sich Blatter regelmäßig mit Verweis auf US-Ermittlungen zur Fifa ausgesetzt sieht). Die Ermittlungen und Festnahmen stehen einer erneuten Wahl Blatters zum Fifa-Präsidenten nicht im Wege. Die Fußball-Weltmeisterschaften 2018 (in Russland) und 2022 (in Katar) finden statt. Die festgenommenen Fifa-Funktionäre werden vorerst nicht suspendiert, da die Unschuldsvermutung gelte.

11:35 Uhr: Die wichtigsten Aussagen von Fifa-Kommunikationschef Walter De Gregorio auf der Fifa-Pressekonferenz: Es wird nicht gegen die Fifa ermittelt, sondern die Fifa ist in dem verfahren Geschädigter und hat Anzeige am 18.11.2014 gestellt. Bei der aktuellen Präsenz der Justiz in den Räumlichkeiten der Fifa handelt es sich nicht um eine Hausdurchsuchung, sondern um eine Kooperation der Fifa mit den Strafbehörden. Der Fifa-Kongress ist nicht gefährdet und wird auf jeden Fall stattfinden.

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11:25 Uhr: Die offizielle Pressemitteilung der Schweizer Justiz finden Sie übrigens hier. Kurzer Auszug: Es "besteht der Verdacht, dass bei den Vergaben für die FIFA- Weltmeisterschaften 2018 sowie 2022 Unregelmässigkeiten begangen worden sind", die "teilweise in der Schweiz stattgefunden haben. Zudem befindet sich der Sitz der Geschädigten FIFA in der Schweiz. Aus diesen Gründen wird wegen des Verdachts der ungetreuen Geschäftsbesorgung (Art. 158 Ziff. 1 Abs. 3 StGB) ermittelt. Zudem besteht der Verdacht auf Geldwäscherei über Bankverbindungen in der Schweiz (Art. 305bis StGB)." Die heutigen Festnahmen seien jedoch das Resultat von "separaten Verfahren", die "unabhängig vom Schweizer Strafverfahren" durch "die für den Bezirk Ost von New York zuständige Staatsanwaltschaft [...] über die Vergabe von Medien-, Vermarktungs- und Sponsoringrechten bei der Austragung von Fussballturnieren in den USA und Lateinamerika" durchgeführt wurden. Insgesamt werde im Rahmen dieser Ermittlungen gegen zehn Beschuldigte ermittelt.

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11:10 Uhr: Die Schweizer Justiz hat ebenfalls Ermittlungen gegen die Fifa aufgenommen und ein Strafverfahren eröffnet. Anlass ist der Verdacht auf ungetreue Geschäftsbesorgung sowie Geldwäscherei im Zuge der WM-Vergaben für 2018 (nach Russland) und 2022 (Katar). Im Rahmen der Ermittlungen wurde bereits im März Durchsuchungen in der Fifa-Zentrale durchgeführt, wobei laut der Schweizer Behörde elektronische Daten und Dokumente sichergestellt worden seien. Bereits zuvor seien Schweizer Finanzinstitute angeordnet worden, die Bankunterlagen zu erheben. „Die heute sicher gestellten elektronischen Daten und Akten sowie
die erhobenen Bankunterlagen dienen sowohl dem Schweizer Strafverfahren als auch ausländischen Strafverfahren“, teilte die Staatsanwaltschaft mit. Einen Zusammenhang zwischen diesem Vorgang und den heutigen Verhaftungen gibt es laut der Schweizer Behörden allerdings nicht.

11:00 Uhr: Die Zeitung „New York Times“ führt die vier Funktionäre Webb, Figueredo, Marin und Li ebenfalls in einer Liste von 14 Personen auf, gegen die in den USA ermittelt wird. Darunter ist auch der langjährige FIFA-Funktionär Jack Warner , der 2011 nach Korruptionsvorwürfen von seinen FIFA-Ämtern zurücktrat. Wie das Schweizer Bundesamtes für Justiz bestätigte, sitzen die Verdächtigen in Auslieferungshaft. Ihnen droht die Abschiebung in die USA. Den offiziell noch nicht genannten Personen wird von US-Ermittlern Betrug, Erpressung und Geldwäsche vorgeworfen. Laut Schweizer Behörden geht es um Bestechungszahlungen von über 100 Millionen Dollar seit den 90er Jahren.

Vor dem Nobelhotel Baur au Lac sammelten sich nach den Verhaftungen etliche Journalisten. Mittlerweile sind die Identitätend er Festgenommenen ermittelt.
Vor dem Nobelhotel Baur au Lac sammelten sich nach den Verhaftungen etliche Journalisten. Mittlerweile sind die Identitätend er Festgenommenen ermittelt.

© Dominik Bardow

10:50 Uhr: Mittlerweile haben die Journalisten vor Ort die sechs Verhafteten identifiziert. Jeffrey Webb (Präsident des CONCACAF und Fifa-Vizepräsident) soll zu den festgenommenen Fußball-Funktionären gehören, auch das Exekutivmitglieder Eugenio Figueredo (Präsident des CONCACAF) befinde sich in Auslieferungshaft. Außerdem seien der brasilianische Verbandschef José Maria Marin und Eduardo Li aus Costa Rica festgesetzt worden. Ebenfalls zu den beschuldigten soll Jack Warner (ehemaliger Fifa-Vizepräsident) gehören.

10:30 Uhr: Bei der Wahl zum Fifa-Präsidenten hat Sepp Blatter nur noch einen Gegenkandidaten, Prinz Ali bin al-Hussein. Der jordanische Verbandschef hat sich in einer Mitteilung zu den Festnahmen der sechs FIFA-Funktionären am Mittwoch geäußert: Hussein sprach von einem „traurigen Tag für den Fußball“. Mit Verweis auf den weiteren Verlauf der Untersuchungen und Maßnahmen sei es aber nicht angemessen, „zum jetzigen Zeitpunkt darüber hinaus“ Kommentare abzugeben.

10:00 Uhr: Für 11 Uhr ist eine Pressekonferenz angekündigt, auf der ein Fifa-Sprecher Stellung zu den Ereignissen des Morgens nehmen wird. Fifa-Präsidenten Josef Blatter dürfte auf der Pressekonferenz nicht anwesend sein, es ist eher damit zu rechnen, dass die Fifa Blatter aus der Berichterstattung rund um die Polizeiaktion heraushalten will. Ursprünglich sollte Blatter bei einem Meeting des Afrikanischen Fußballverbandes (CAF) anwesend sein, das um 10:30 Uhr beginnt. Mal sehen, ob er dort auftaucht. (mit dpa, reuters)

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