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Sport: Finale Folgen

Leverkusen (Tsp). Rudi Völler hatte mal eben seine Sitzschale in der Bayarena verlassen.

Leverkusen (Tsp). Rudi Völler hatte mal eben seine Sitzschale in der Bayarena verlassen. Mitten im Halbfinal-Rückspiel zwischen Leverkusen und Manchester. Der Weg führte den Teamchef der deutschen Fußballnationalmannschaft vorbei an den Toiletten direkt hinein in die Kabine von Bayer. Kurz zuvor war Kapitän Jens Nowotny verletzt vom Rasen getragen worden. Und Völler wollte aus erster Hand erfahren, wie es um den Abwehrchef der Nationalmannschaft steht. Es steht schlecht um ihn, was seinen Einsatz bei der Ende Mai beginnenden WM anlangt.

Offenbar erlitt Nowotny einen Kreuzbandriss. Die Sorgen des Teamchefs werden immer größer. Wenige Tage nach der Absage von Mehmet Scholl fällt nun ein weiterer Leistungsträger aus. Zudem ist ungewiss, ob Sebastian Deisler und Marko Rehmer rechtzeitig fit werden. Die beiden Berliner werden zum Saisonfinale am Sonnabend bei Bayer Leverkusen nicht zur Anfangself gehören. Mehr als Kurzeinsätze der beiden Nationalspieler seien unrealistisch, sagte Herthas Trainer Falko Götz am Mittwoch.

Bei einer ersten Untersuchung von Nowotny am Mittwoch erhärtete sich der Verdacht auf einen Riss des vorderen Kreuzbandes im rechten Knie. Nach abgeklungener Schwellung soll heute eine Kernspin-Untersuchung Gewissheit bringen. Die Hoffnungen auf ein Wunder sind gleich null. „Die WM ist für ihn im Prinzip nicht möglich“, sagte Bayers Pressesprecher Uli Dost, „aber Jens ist sehr gefasst.“ Da dem 28-Jährigen eine sechsmonatige Pause droht, hielt sich beim Bundesliga-Zweiten die Freude über den Einzug ins Champions-League-Finale in Grenzen: „Das ist ein hoher Preis – für uns, für die Nationalmannschaft, für Rudi Völler“, sagte Manager Calmund. Ohne Fremdeinwirkung hatte sich Nowotny in der 8. Spielminute das Knie verdreht. Betroffen nahm Trainer Klaus Toppmöller die erste Diagnose zur Kenntnis: „Dieser Ausfall wiegt wahnsinnig schwer. Ich würde unseren Erfolg dafür hergeben, um ihn wieder gesund zu haben.“

Wer die durch Nowotnys Ausfall entstandene Lücke in der Deckung des DFB-Teams schließen soll, ließ Völler offen. „Über alles andere reden wir, wenn Gewissheit über die Schwere der Verletzung herrscht“, sagte der Teamchef, der am Montag sein vorläufiges WM-Aufgebot bekannt geben will. Carsten Ramelow wird als mögliche Alternative für Nowotny gehandelt. Bayers defensiver Mittelfeldakteur zeigte Mitgefühl und sagte: „Das ist ein Schock. Champions-League-Finale, Pokal-Endspiel und Fußball-WM finden nun wohl ohne Jens statt. Da kann man sich vorstellen, wie es tief in ihm aussieht.“

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