zum Hauptinhalt
Schlüsselduell. Cliff Hammonds (r.), der beste Verteidiger der Liga, soll Malcolm Delaney stoppen. Der Münchner Spielmacher wurde zum wertvollsten Spieler der Saison gewählt.

© Imago

Finale in der Basketball-Bundesliga: Alba Berlin sieht Bayern München in der Favoritenrolle - ein bisschen

Beide Spiele in der regulären Saison konnten Albas Basketballer gegen den FC Bayern München gewinnen. Trotzdem sehen sich die Berliner im Finale der BBL eher als Außenseiter.

Es sah so aus, als wollten die Profis von Alba Berlin am liebsten sofort ins Endspiel starten. Zum Vormittagstraining am Freitag betraten die Berliner Basketballer das Spielfeld in ihrem offiziellen Spieldress in leuchtendem Gelb, von der Optik her hätte die Finalserie um die deutsche Meisterschaft gegen den FC Bayern München auf der Stelle losgehen können. Allerdings hatten sich die Spieler von Sasa Obradovic nur für einen Fototermin herausgeputzt, nach ein paar Minuten wechselten sie in ihre schmucklosen Trainingsklamotten, um vom Serben durch die Halle gescheucht zu werden. Am Sonntag wird Obradovics Team dann die dunkelblauen Auswärtstrikots tragen, München hat im ersten Spiel der „Best of five“-Serie (16.15 Uhr, live bei Sport1) Heimrecht.

„Der Druck liegt eher bei den Bayern, die wollen unbedingt ihren ersten Titel holen“, glaubt Albas Kapitän Sven Schultze. Die Münchner hatten sich vor der Saison spektakulär verstärkt, in der Euroleague unter anderem Real Madrid geschlagen und die reguläre Saison in der Bundesliga auf Platz eins abgeschlossen. Im Play-off-Halbfinale benötigte das Team des ehemaligen Alba-Trainers Svetislav Pesic gegen Oldenburg allerdings fünf Spiele, gewann dann aber die entscheidende Partie am Donnerstagabend souverän und teilweise furios mit 88:63 (41:33). „Bayern hat den Heimvorteil, aber wir haben sie in dieser Saison zwei Mal geschlagen“, sagt Obradovic. „Sie sind die Favoriten, aber nicht allzu sehr.“

Obradovic trifft auf seinen ehemaligen Coach Pesic

Obradovic trifft auf seinen ehemaligen Coach Pesic, Bayern schaltete Alba im Viertelfinale der vergangenen Saison mit 3:0 aus und verpflichtete danach vier Spieler aus Berlin. Nicht nur deswegen gab es zuletzt immer wieder Spannungen zwischen beiden Klubs. „Er ist einer der besten serbischen Trainer – das will ich auch erreichen“, sagt Obradovic über Pesic. Deswegen sei die Serie auch eine persönliche Herausforderung. „Es ist aber egal, ob es gegen Pesic oder gegen jemand anderen geht – ich will den Titel.“ Den beiden Siegen aus der regulären Saison will der 45-Jährige keine Bedeutung beimessen: „Wir müssen an die Sache herangehen, als stünde es null zu null. Oder, noch besser, als würden wir mit zehn oder 20 Punkten zurückliegen.“

Diese Mentalität hat Alba bislang nicht geschadet und könnte auch im schwierigen Spiel am Sonntag in München helfen. „Wenn wir Meister werden wollen, müssen wir auswärts einen Sieg holen“, rechnet Reggie Redding vor. „Wir müssen einfach das tun, was wir das ganze Jahr machen. Das wird uns hoffentlich die Meisterschaft bringen. Der Gegner ändert sich, sonst nichts.“ Mit derselben Konzentration auf sich selbst hat Redding im Übrigen am Donnerstag den Fernseher gar nicht erst eingeschaltet „Ich wusste, dass der Trainer uns sowieso zwingen würde, das Spiel anzusehen. Ich wollte es nicht drei Mal anschauen“, sagte Redding über Spiel fünf der Bayern. „Aber ich weiß, wer gewonnen hat.“

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false