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Finanzprobleme: TeBe-Spieler drohen mit Streik

Kein Geld - keine Leistung: Ob die Spieler von Tennis Borussia Berlin zu ihrer nächsten Partie gegen Hertha BSC II antreten, ist wegen ausbleibender Gehälter fraglich.

Berlin - Der Trainingsplatz von Fußball-Regionalligist Tennis Borussia blieb am Dienstag verwaist. Die Viertliga-Kicker hatten frei. Doch ob sie am heutigen Mittwoch wieder trainieren oder am Freitag um 14 Uhr zum nächsten Punktspiel bei der zweiten Vertretung von Hertha BSC antreten werden, ist sehr ungewiss. Infolge der finanziellen Misere des Vereins droht ein Spielerstreik.

„Die Mannschaft hat schon lange mit dem Gedanken gespielt, nicht aufzulaufen“, sagt TeBe-Trainer Thomas Herbst. „Die Spieler geben sich nicht mehr mit bloßen Aussagen zufrieden.“ Der von Vorstandschef Mario Weinkauf angekündigte Kooperationspartner für die nächsten fünf Jahre wurde noch immer nicht benannt. Ohne eine Blitzüberweisung offener Aufwandsentschädigungen drohen die genervten Spieler mit dem für den Verein und die Regionalliga Nord peinlichen Spielausfall. Den würde auch der Trainer unterstützen. „Ich fühle mich der Mannschaft verpflichtet, die charakterlich einwandfrei ist“, sagt Herbst. „So schlimm war es in meiner Laufbahn als Trainer noch nicht.“ Gerade diese Aussage macht das Dilemma deutlich, in dem TeBe steckt. Schließlich war Herbst schon bei Berlin Ankaraspor und Türkiyemspor mehr oder weniger wegen der chronisch klammen Kassenlage geflüchtet.

Spätestens am Donnerstag wird sich zeigen, ob die Borussen die Zerreißprobe bestehen. Dann müssen die Lizenzierungsunterlagen für die kommende Saison beim Deutschen Fußball-Bund in Frankfurt am Main eingehen. Zuletzt fehlten 200 000 Euro, um kurzfristig das Nötigste zu bezahlen. Mit im Boot bei der Sponsorensuche sitzt seit einer Woche auch der neue Sportdirektor Werner Lorant. „Ich habe am Dienstag bis nach Mitternacht mit einem potenziellen Partner verhandelt“, sagt Lorant. „Es ist schwierig, etwas zu schaffen, was man über Monate hat schleifen lassen. Aber ich glaube, wir kriegen das hin.“

Unter Lorant soll es übrigens keinen Spielausfall geben. „Wer nicht will, kann zu Hause bleiben“, stellte der frühere Bundesligatrainer klar. „Notfalls kommen wir mit der zweiten Mannschaft. Wir dürfen uns von Spielern nicht unter Druck setzen lassen.“ Matthias Koch

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