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Sport: Flecken am Hals

Schach-Weltmeister Topalow verliert in Holland

Wijk aan Zee - Weselin Topalow stand am Sonntagabend in Wijk aan Zee vor seiner ersten Niederlage als Weltmeister. Gerade hatte sein Gegner, der Brite Michael Adams, mit der Dame Topalows letzten Bauern kassiert. Doch Topalow, mit roten Flecken am Hals, zog noch einmal seinen König, stand kopfschüttelnd auf und ging zwischen den Spieltischen auf und ab. Einen Augenblick später, nachdem der bulgarische Fide-Weltmeister sich mit dem Unvermeidlichen abgefunden hatte, sah man ihn aus der Turnierhalle eilen. Topalow: „Nein, ich weiß noch nicht, was genau schief gelaufen ist. Er hat mich einfach geschlagen.“

Bei seinem WM-Sieg vor drei Monaten in San Luis war Topalow ohne Niederlage geblieben. Das Traditionsturnier in der niederländischen Provinz soll beantworten, ob der 30-Jährige an seine Erfolge anknüpfen kann, oder seine Turniersiege im vergangenen Jahr, die ihn hinter dem inaktiven Garry Kasparow auf Platz zwei der Weltrangliste hievten, einmalige Erscheinungen waren.

Kasparow sagt über Topalow, er habe unter allen Spitzenspielern das moderne Schach am besten verinnerlicht. Doch nicht alle sind davon überzeugt, dass Topalow sein Niveau halten kann. „Ich denke, er hat in San Luis das Turnier seines Lebens gespielt“, sagt Viswanathan Anand. Einen Vereinigungskampf mit Wladimir Kramnik, dem BraingamesWeltmeister, lehnt Topalow ab. „Weselin war der Mann des letzten Jahres, aber er ist deshalb kein anderer Mensch für mich geworden“, sagt Adams. Dann schritt er lächelnd zum Demobrett, um seinen Sieg gegen den Weltmeister zu erläutern.

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