zum Hauptinhalt
Jubelfahrt. McLaren-Pilot Hamilton gewann in Ungarn sein zweites Saisonrennen und macht in der WM Boden gut. Foto: Reuters

© REUTERS

Sport: Fliegen wäre schöner

Formel-1-Weltmeister Vettel wird in Ungarn Vierter – Hamilton siegt.

So richtig glücklich schaute Sebastian Vettel nicht drein. Gerade hatte der Formel-1-Weltmeister beim Grand Prix von Ungarn als Vierter das Podest knapp verpasst, oben ließen sich der Sieger McLaren-Pilot Lewis Hamilton und die beiden Lotus-Piloten Kimi Räikkönen und Romain Grosjean feiern. Als kleiner Trost blieb dem Heppenheimer nur der Blick auf die WM-Tabelle. Auf den WM-Führenden Fernando Alonso, der im Ferrari nur Fünfter wurde, machte er zwei Punkte gut, auf seinen Red-Bull-Teamkollegen Mark Webber (Achter) immerhin acht. „Was heißt enttäuscht?“, meinte Vettel auf entsprechende Fragen, „aber ihr könnt auch nicht unbedingt erwarten, dass ich super glücklich bin, wenn ich mich über eineinhalb Stunden bei der Hitze im Auto abkämpfe und nicht richtig nach vorne komme. Man kann halt über die anderen auch nicht drüberfliegen.“

Der entscheidende Moment war der Start gewesen, als Vettel seinen dritten Platz gegen Jenson Button verlor. „Der Start war nicht optimal, dann war da auch noch ziemliches Gewühl, und dann war irgendwie Button vorbei.“ Pech war auch, dass er den Briten beim ersten Boxenstopp auf dem engen Hungaroring wieder ganz knapp vor sich lassen musste. Als Button dann vorzeitig zu seinem zweiten Stopp an die Box kam, weil man bei McLaren auf drei Stopps umstellte, hatte Vettel endlich freie Fahrt – und blieb dann bei seinem zweiten Stopp auch vor dem Briten.

Doch durch die verlorene Zeit schaffte es der mit etwas anderer Strategie fahrende Räikkönen im Lotus, an dem Deutschen und gleichzeitig auch noch an seinem Teamkollegen Romain Grosjean vorbeizukommen. Vettel versuchte es zehn Runden vor Schluss noch einmal mit einem späten Reifenwechsel, der eigentlich unnötig war. „Dass wir auch mit einem zusätzlichen Stopp vor Alonso bleiben würden, war klar“, sagte Vettel, „und es gab halt die Hoffnung, vielleicht doch noch mal nach vorne attackieren zu können, wenn da jemand Probleme kriegen sollte.“ Auf eine Sekunde kam er schließlich noch an Grosjean und ans Podest heran, aber es reichte dann doch nicht mehr.

Währenddessen konnte sich Lewis Hamilton über seinen sicher herausgefahrenen zweiten Saisonsieg freuen. „Es war ein toller Tag, das ganze Team hat toll gearbeitet, wir hatten auch super Boxenstopps“, sagte der Brite. In der WM kam Hamilton durch den Sieg jetzt auf fünf Punkte an Vettel (122) heran, es führt weiterhin Fernando Alonso mit 164 Zählern vor Webber mit 124.

Auch Kimi Räikkönen wusste nicht so recht, ob er sich freuen oder doch lieber ein bisschen ärgern sollte. Der frühere Weltmeister wurde in seiner Comeback-Saison schon zum vierten Mal Zweiter und philosophierte: „Ich nehme den zweiten Platz, aber bin nicht ganz zufrieden. Zweiter ist nicht gut genug. Wir werden es weiter versuchen, bis wir gewinnen.“

Bei Mercedes rettete Nico Rosberg mit einem Punkt als Zehnter wenigstens noch ein bisschen das Bild an einem insgesamt schlechten Wochenende. Für seinen Teamkollegen Michael Schumacher setzte sich dagegen das Desaster aus dem Training nahtlos fort: Zunächst verursachte er einen Startabbruch, weil er den Motor abstellen musste, „weil es da ein Problem gab“. Woraufhin er aus der Boxengasse nachstarten musste und sich dabei gleich noch eine Durchfahrtsstrafe einhandelte, weil er in der Boxengasse zu schnell gewesen war. Später stellte er das Auto in der Boxengasse ab und ließ sich als Ausfall werten. „So können wir wenigstens nächstes Mal einige Sachen am Auto straflos wechseln“, sagte er.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false