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© dpa

Football: Hamburg holt Worldbowl

Mit einem überzeugend herausgespielten Sieg über Titelverteidiger Frankfurt Galaxy haben sich die Hamburg Sea Devils erstmals den Titel der kontinentalen Profi-Football-Liga geholt.

Das Finale war glanzvoll, die Zukunft ist düster. Mit dem überzeugend herausgespielten 37:28 über Gastgeber und Titelverteidiger Frankfurt Galaxy holten sich die Hamburg Sea Devils im Endspiel der NFL Europa erstmals den Titel der kontinentalen Profi-Football-Liga. Die Diskussion um eine mögliche Schließung der Liga trübte allerdings die Stimmung in der Frankfurter Arena.

Schon vor dem Finale hatte NFLE-Chef Uwe Bergheim bestätigt, dass die Zukunft der Liga bei der Tagung der Besitzer der 32 Teams der US-Mutterliga NFL am 14. Juli ein Thema sei. Die europäische Tochter werde von den US-Geschäftsleuten nicht mehr als „Ausbildungsliga zur Entwicklung von Talenten, sondern rein businessmäßig“ betrachtet. „Unter diesem Aspekt ist unsere Steigerung der Zuschauerzahlen auf einen Schnitt von 20 000 ein Schritt in die richtige Richtung, aber sicher nicht ausreichend“, sagte Bergheim. „In vier Wochen wissen wir mehr, vielleicht wird uns der Stecker gezogen.“

Ungeachtet dessen erlebten die 48 125 Zuschauer in Frankfurt ein gutklassiges Finale. Die Veranstalter hatten sich mächtig ins Zeug gelegt, ließen im Rahmenprogramm die Alt-Rocker Meat Loaf und Thin Lizzy auftreten. Im sportlichen Teil bestimmten die Hamburger von Anfang an die Partie. Spielmacher Casey Bramlet stellte dabei mit vier Touchdown-Pässen einen neuen Worldbowl-Rekord auf.

Frankfurts Cheftrainer Mike Jones verweigerte nachher jede Gratulation an die Sea Devils. „Hamburg hat uns nicht überrascht, vor allem unsere Abwehr hat einfach nicht die Vorgaben erfüllt“, moserte er. Generalmanager Tilman Engel knöpfte sich die Schiedsrichter vor: „Man hat in einigen wichtigen Situationen deutlich gesehen, dass auch sie zum Lernen in Europa sind. So schaffen sie es bestimmt nicht in die NFL.“ Engel hatte vor drei Jahren bei der Gründung des Hamburger Teams entscheidend geholfen. Zudem ist seine ehemalige Lebensgefährtin Kathrin Platz Generalmanagerin der Sea Devils. Ob er ihr und den Sea Devils den Triumph nicht gönne, wurde Engel gefragt. „Ich gönne niemandem einen Sieg außer der Galaxy“, lautete die Antwort. (mit dpa)

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