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Formel-1-Auftakt 2011: Barcelona statt Bahrain?

Die Teams testen bis Montag in Barcelona für die neue Saison in der Formel 1. Doch niemand weiß, ob die WM tatsächlich am 13. März auch beginnt. Beruhigt sich die Lage in Bahrain rechtzeitig wieder? Vielleicht wird noch einmal in Barcelona probegefahren.

Über dem Saisonauftakt der Formel 1 in Bahrain steht weiter ein großes Fragezeichen, für die letzten Testfahrten wäre immerhin schon ein Ersatzort gefunden. Die Streckenverantwortlichen des Circuit de Catalunya bei Barcelona erklärten am Freitag ihre Bereitschaft, auch für die finalen Proberunden von Vettel & Co. parat zu stehen.

Vom 3. bis 6. März sollen in Bahrain eigentlich die letzten offiziellen Tests vor der Saison über die Bühne gehen. Die Teams wollen aber erst noch die Entscheidung von Bernie Ecclestone abwarten, ob der Große Preis von Bahrain am 13. März durchgeführt oder wegen der Unruhen in dem Golfstaat abgesagt wird. Die Rennställe behalten die Entwicklung genau im Auge. Am Rande der Testfahrten in Barcelona wollten sich die Teammanager zusammensetzen und die Lage besprechen

Die Fahrer äußerten sich bislang noch nicht zu der drohenden Absage. Wegen des politischen Hintergrunds der Unruhen, bei denen Augenzeugen zufolge fünf Menschen ums Leben kamen, wollte Weltmeister Sebastian Vettel nichts dazu sagen. Auch Kollegen, die sonst in Netzwerken wie Twitter oder Facebook sehr aktiv sind, hielten sich bedeckt. Bei den viertägigen Testfahrten in Barcelona, die am Freitag begannen, herrschte der Tenor: Wenn wir nicht in Bahrain fahren, fahren wir eben nicht in Bahrain.

Die Bilder von Panzern auf den Straßen Manamas schürten die Befürchtungen, dass der Saisonauftakt in diesem Jahr ausfallen könnte. Am Freitag versammelten sich rund 15 000 Menschen zu „Märtyrer-Begräbnissen“ - der Beisetzung von drei getöteten Demonstranten. Bundespräsident Christian Wulff sagte einen für Ende des Monats geplanten Besuch in Bahrain ab.

Alternativen für das Rennen in dem Golfstaat gibt es so gut wie keine. Einzig Abu Dhabi käme aus geografischen Gründen infrage. „Unsere Seefracht ist wie die von allen anderen Teams vor einem Monat auf den Weg nach Bahrain geschickt worden“, erklärte Teamchef John Booth vom Marussia-Virgin-Rennstall des Wersauer Piloten Timo Glock der „BBC“. „Woanders zu fahren, wäre sehr schwerig“, so das Fazit.

Hinzu käme, dass Abu Dhabi dann gegebenenfalls zweimal die Gebühren als Gastgeber der Königsklasse des Motorsports zahlen müsste; am 13. November steht dort der vorletzte Saisonlauf auf dem Plan. Fiele der Große Preis von Bahrain in der Wüste von Sakhir, 30 Kilometer von der Kapitale Manama entfernt, ersatzlos aus, würde die WM in diesem Jahr in 19 statt 20 Läufen entschieden. Die für dieses Wochenende vorgesehenen Rennen der Nachwuchsserie GP2 waren am Donnerstag abgesagt worden. In gut einer Woche sollen weitere Flieger mit Material und Autos gen Manama starten. dpa

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