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Formel 1: Doppelerfolg für Renault

Das Weltmeister-Team Renault hat mit dem Italiener Giancarlo Fisichella und Weltmeister Fernando Alonso seine Klasse eindrucksvoll unter Beweis gestellt. Rekordchampion Michael Schumacher musste sich dagegen mit Platz sechs zufrieden geben.

Sepang/Malaysia - Michael Schumacher verpasste am Sonntag beim Großen Preis von Malaysia nach einer verkorksten Qualifikation den ersehnten Sieg und landete sogar noch hinter seinem brasilianischen Ferrari-Teamkollegen Felipe Massa. Ralf Schumacher fuhr bei Temperaturen um die 33 Grad erstmals in der Saison mit seinem Toyota als Achter in die Punkte. Pech hatten dagegen Nico Rosberg und Nick Heidfeld. Rosberg, der von Startplatz drei ins Rennen gegangen war, musste mit einem Motorschaden bei seinem Williams aufgeben. Acht Runden vor dem Ziel ereilte Heidfeld in seinem BMW-Sauber auf Rang fünf liegend das gleiche Schicksal.

Nach 56 Runden und 310,408 Kilometern auf den Sepang International Circuit fuhr Fisichella in 1:30:40,529 Stunden zum dritten Sieg seiner Karriere und verwies seinen spanischen Teamkollegen Alonso mit 4,585 Sekunden Vorsprung auf den zweiten Rang. Dritter wurde der Brite Jenson Button im Honda. Michael Schumacher, der wegen eines Motorwechsels in der Startaufstellung an die 14. Position zurückgestuft worden war, hatte 43,854 Sekunden Rückstand auf Fisichella. Nach seinem Sieg in Bahrain eine Woche zuvor und dem zweiten Rang in Sepang verteidigte Weltmeister Alonso mit 18 Punkten seine Führung in der WM-Wertung vor dem Kerpener Michael Schumacher (11 Punkte).

McLaren-Mercedes erlebte ein durchwachsenes Wochenende. Der Kolumbianer Juan Pablo Montoya kam auf Rang vier. Doch für den Finnen Kimi Räikkönen war das Rennen schon nach wenigen Kilometern zu Ende. Der 26 Jahre alte Vizeweltmeister rutschte nach einer Kollision vom Kurs gegen die Streckenbegrenzung und untermauerte damit seinen Ruf als Pechvogel der Formel 1. «Ich denke, es war Christian Klien im Red Bull», meinte Räikkönen. «Es ist sehr enttäuschend.» Mercedes- Motorsportchef Norbert Haug ärgerte sich: «Kimi wurde in der Startrunde rausgekickt - er hat uns sehr gefehlt.»

Auch für Williams-Pilot Rosberg verlief das Rennen nicht wie erhofft. Die deutsche Formel-1-Hoffnung musste in der siebten Runde seinen Wagen mit einem Motorschaden abstellen. Noch am Samstag hatte der 20-Jährige, der bei seinem Formel-1-Debüt eine Woche zuvor in Bahrain mit Platz sieben gleich seine ersten Punkte holte, nach seinem dritten Rang in der Qualifikation jubeln dürfen.

«Es ist wirklich schade. Aber letztlich nutzt es nichts, jetzt groß rumzumotzen», meinte der Sohn des ehemaligen Weltmeisters Keke Rosberg nach seinem frühen Aus. Sein Teamkollege Mark Webber gab wenig später wegen eines technischen Defekts ebenfalls auf und machte die Nullnummer für Williams perfekt.

Weltmeister-Team Renault bewies auch bei dem härtesten der 18 Rennen, dass es das Maß aller Dinge ist. Fisichella, der am Samstag die Pole Position erobert hatte, behauptete nach dem Start seine Führung gegen Button. Alonso stürmte von Rang sieben auf drei vor. Auch Michael Schumacher, der von Platz 14 ins Rennen gestartet war, arbeitete sich kontinuierlich nach vorn und lag bis zu seinem ersten Boxenstopp in der 24. Runde hinter Heidfeld an sechster Stelle.

Den weitesten Sprung nach vorn machte Ralf Schumacher im Toyota, der wegen eines Motorwechsels während der Qualifikation auf den letzten Startplatz zurückgestuft worden war. Nach der ersten Runde war der Kerpener schon von der 22. an die elfte Stelle gefahren.

Nachdem alle vorne liegenden Fahrer jeweils zwei Boxenstopps absolviert hatten, blieb an der Spitze alles beim Alten. Fisichella ließ sich nicht mehr von Alonso verdrängen. Montoya kam nicht mehr an Button heran. Massa und Michael Schumacher, die in den letzten Runden friedlich hintereinander her fuhren, profitierten von Heidfelds Motorschaden. Immerhin holte Jacques Villeneuve als Siebter die ersten Zähler für den neuen Rennstall BMW-Sauber.

Nach dem Ärger um die umstrittenen Heckflügel droht Ferrari neues Ungemach wegen des Frontflügels. Acht Teams kündigten einen offiziellen Protest an. In der Qualifikation hatten Kameras aufgedeckt, dass sich das obere Querelement des Frontflügels nach unten verbog und damit verbotenerweise flexibel zu sein schien. (Von Volker Gundrum, dpa)

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