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Luca di Montezemolo

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Formel 1: Ferrari-Boss kündigt Titelverteidigung an

Luca di Montezemolo lehnt sich kurz vor dem Start in die neue Formel-1-Saison verbal weit aus dem Fenster und verspricht den WM-Titel. Doch auch McLaren-Pilot Lewis Hamilton fühlt sich reif für die Trophäe und Williams-Toyota formuliert ebenfalls ehrgeizige Ziele.

Von Jens Marx, dpa

Der Countdown für das erste Formel-1-Rennen in dieser Saison beginnt am Donnerstag, doch verbal geben die Rivalen der Rennbahn bereits mächtig Gas. "Wir sind überzeugt, dass wir auch dieses Jahr gewinnen", wurde Ferrari-Präsident Luca di Montezemolo am Mittwoch in italienischen Zeitungen zitiert. Viele hätten behauptet, dass die Scuderia ohne den Ende 2006 zurückgetretenen Rekordweltmeister Michael Schumacher nicht mehr gewinnen könne. Mit den beiden Titeln in der vergangenen Saison habe man aber das Gegenteil bewiesen, sagte er der "Gazzetta dello Sport".

Montezemolo rechnet mit langweiliger Saison

Montezemolo rechnet nach den Spionage-Affären 2007 und der knappsten Titelentscheidung in der Geschichte der "Königsklasse" des Motorsports nun mit einer "langweiligen Saison". Herausforder und McLaren-Mercedes-Pilot Lewis Hamilton, der sich 2007 in seinem ersten Formel-1-Jahr mit nur einem Punkt Weltmeister Kimi Räikkönen aus Finnland geschlagen geben musste, betonte allerdings bereits: "Mit der Erfahrung des vergangenen Jahres fühle ich mich stärker."

Stärke will auch Williams-Toyota mit dem deutschen Piloten Nico Rosberg demonstrieren. Der britische Rennstall mit japanischem Motorenlieferanten will die beiden Top-Rennställe Ferrari und McLaren-Mercedes ärgern und zudem Ex-Partner BMW in die Parade fahren. "Wir beabsichtigen, 2008 regelmäßiger Besucher auf dem Podium zu sein", sagte Williams-Mitinhaber Patrick Head am Mittwoch in einem Interview auf der Homepage des Rennstalls.

Williams mit Platz vier nicht zufrieden

"Wir entwerfen nie ein Auto, um Vierter zu werden", betonte der Brite, nachdem das Team im vergangenen Jahr WM-Vierter hinter Ferrari, BMW- Sauber und Renault geworden war. Begünstigt allerdings durch den Abzug aller Punkte von McLaren-Mercedes wegen der Spionage-Affäre. Man entwerfe immer ein Auto für die bestmögliche Platzierung, betonte Head vor dem mit großer Spannung erwarteten Auftaktrennen am 16. März beim Großen Preis von Melbourne in Australien.

Head konstatierte allerdings, dass die Fahrerbesetzung mit dem 22- jährigen Nico Rosberg aus Wiesbaden und Neuling Kazuki Nakajima aus Japan eigentlich noch nicht so erfahren sei, wie man es erwarte von einem Team, das um den Titel kämpfe. Rosberg, GP2-Champion von 2005, startet erst in seine dritte Saison.

Der Williams-Mitbesitzer wollte die sehr guten Resultate bei den Wintertestfahrten nicht überbewerten. "Wir haben sicherlich einen Fortschritt gemacht, aber wir werden bis zum ersten Rennen nicht sehen, wo wir genau stehen." Er geht aber zumindest davon aus, dass die meisten Rennen zwischen Weltmeister Ferrari und McLaren-Mercedes entschieden werden. "Wenigstens ein Rennen wird aber von einem dritten Team gewonnen", so Heads Prognose. Am liebsten wäre ihm wohl sein eigenes.

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