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Sport: Formel 1: Frentzen zieht gegen Jordan vor Gericht

Heinz-Harald Frentzen kämpft nach dem Rauswurf bei Jordan um seine Formel-1-Zukunft und rund 38 Millionen Mark. Derweil nannte Teamchef Eddie Jordan zum ersten Mal detailliert Gründe für die überraschende Entlassung.

Heinz-Harald Frentzen kämpft nach dem Rauswurf bei Jordan um seine Formel-1-Zukunft und rund 38 Millionen Mark. Derweil nannte Teamchef Eddie Jordan zum ersten Mal detailliert Gründe für die überraschende Entlassung. Einzig und allein Frentzens Leistungen seien für die fristlose Kündigung verantwortlich gewesen, sagte der Ire. "So konnte es nicht weitergehen. Ich muss das Beste für Jordan tun und sicherstellen, dass wir in der Formel-1-WM Vierter werden", sagte Jordan vor dem Großen Preis von Deutschland, bei dem der Brasilianer Ricardo Zonta in Frentzens Cockpit sitzen wird.

Jordan monierte konkret die letzten beiden Rennen: "Da hat Sauber Punkte geholt, die eigentlich wir hätten holen sollen. Wir haben zu oft in diesem Jahr unser Potenzial nicht ausgeschöpft." In Magny-Cours und Silverstone kam Frentzen als Achter und Siebter jeweils hinter den beiden Sauber-Piloten Nick Heidfeld und Kimi Räikkönen ins Ziel, in der Konstrukteurswertung liegt Jordan mit 15 Punkten hinter den Schweizern (19) nur auf Rang fünf. Das Team ist aber im ersten Jahr mit Honda-Werksmotoren zum Erfolg verdammt, um die japanischen Triebwerke nicht wieder zu verlieren. Ab 2003 will Honda nämlich nur noch ein Team ausrüsten: Jordan oder BAR.

Zum Thema Online Spezial: Formel 1 TED: War der Rauswurf von Frentzen überfällig? Online-Gaming: meinberlin.de sucht den Formel-1-Champion! Frentzen will die Vorwürfe nicht akzeptieren und zieht vor Gericht. Streitwert: rund 38 Millionen Mark, wie der "Kölner Express" berichtet. Frentzens Vertrag wäre noch bis 2002 gelaufen, deshalb stünden ihm eineinhalb Jahresgagen, also 27 Millionen Mark zu. Dazu käme Schadenersatz für den Verlust von Privatsponsoren von bis zu vier Millionen und bis zu sieben Millionen Mark als Ausgleich für eine schlechtere Verhandlungsposition mit möglichen neuen Arbeitgebern. Frentzens Management richtet sich auf einen langen Rechtsstreit ein. "Mir sind die Hände gebunden. Ich kann zum Thema Jordan und Frentzen nichts sagen, da wir uns inmitten eines Rechtsstreits befinden. Meine Anwälte haben mir diese Haltung dringendst empfohlen", erklärte der Mönchengladbacher auf seiner Homepage. Inzwischen hat die Suche nach einem neuen Team begonnen - doch das ist schwierig. Abgesehen von den Top-Teams Ferrari, McLaren-Mercedes und BMW-Williams haben Jaguar und Jordans Honda-Konkurrent BAR ihre beiden Piloten für 2002 bestätigt, Einsteiger Toyota will wohl neben Mika Salo (Finnland) mit Allan McNish (Schottland) arbeiten. Renault hat vier Fahrer unter Vertrag. Blieben nur die Hinterbänkler Arrows, Prost und Minardi, bei denen Frentzen kaum an frühere Erfolge anknüpfen könnte.

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