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Sport: Formel 1 im Eiskanal

Rodler starten erstmals nach einem Ampelsignal

Berlin Diesmal wollte David Möller unbedingt etwas in die Tat umsetzen, was er sich schon lange vorgenommen hatte. So erschien der Rodel-Weltmeister in der Nacht zu Neujahr am Start der Oberhofer Kunsteisbahn, und wenige Minuten vor dem Jahreswechsel raste er sie auch hinunter. „Ich wollte einmal zeigen, wie ein guter Rutsch ins neue Jahr aussieht“, sagte der 22-Jährige zu seiner ungewöhnlichen Gaudi-Tour.

Ein paar Stunden später, beim Weltcup auf dem Kanal im Thüringer Wald, spielte das Thema Spaß dann absolut keine Rolle mehr. Im zweiten von vier Mannschafts-Wettbewerben wollten die Deutschen ihren Heimvorteil mit konzentriert herausgefahrenen sauberen Fahrten nutzen. Sebastian Schmidt/Andre Forker aus Altenberg sowie die Lokalmatadoren Silke Kraushaar und David Möller waren bei der Premiere eines Ampelstartrennens insgesamt 0,611 Sekunden schneller als Italien, das Christian Oberstolz/Patrick Gruber, Anastasia Oberstolz-Antonova, Armin Zöggeler aufgeboten hatte. Platz drei belegte Österreich mit einem Rückstand von bereits 1,258 Sekunden. Tobias Schiegl/Markus Schiegl, Nina Reithmayer und Markus Kleinheinz ließen noch die USA, Kanada und Russland hinter sich. Für die deutschen Rodler war es der zweite Sieg im zweiten von vier Teamwettbewerben in diesem Winter.

Besonders gespannt sind die Weltcup-Organisatoren in Oberhof darauf, wie die Premiere des Ampelstarts verläuft. Dabei wird die Start-Ampel bei den Läufen der Frauen und Männer wie in der Formel 1 per Zufallsgenerator innerhalb einer Zeitspanne von maximal fünf Sekunden auf Grün geschaltet. Die Reaktion auf das Signal entscheidet bei dieser Regel maßgeblich über das Resultat. Die deutschen Asse waren darauf bestens vorbereitet. Der Internationale Rodelverband (Fil) plant bei seinem Reformkurs zudem auch noch Staffel- und K.-o.-Rennen. Sie will damit im härter werdenden Kampf der Wintersportler um TV-Marktanteile die Zuschauer begeistern. Zusätzlich sollen Rekordpreisgelder die Athleten motivieren. Die Summen dafür sollen über die zusätzlichen Fernseheinnahmen eingenommen werden.

In Oberhof spendeten die Sieger im Team-Wettbewerb ihre Siegprämie von 1600 Euro für die Opfer der Flutkatastrophe in Südasien. Tsp

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