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Silberpfeile

© dpa

Formel 1 in Malaysia: Doppelter Rückschlag für Silberpfeile

Triumph für Ferrari - ein schwarzer Tag für McLaren Mercedes: Nach dem Qualifying in Malaysia sind Lewis Hamilton und Heikki Kovalainen wegen langsamen Fahrens bestraft worden. Nick Heidfeld, der zuvor durch die Silberpfeile in seiner schnellen Runde behindert worden war, rückt nun auf Startplatz fünf vor.

Von Jens Marx, dpa

Während Ferrari mit Hochgeschwindigkeit erst einmal auf die Erfolgsspur zurückgekehrt ist und die erste Startreihe beim Großen Preis von Malaysia eroberte, wurden beide McLaren-Mercedes-Piloten wegen Bummelns auf der Ideallinie strafversetzt. WM-Spitzenreiter Lewis Hamilton muss aus der fünften Reihe von Rang neun ins Rennen an diesem Sonntag gehen. Teamkollege Heikki Kovalainen startet vom achten Platz aus in den zweiten Lauf zur Formel-1-Weltmeisterschaft. An der Spitze des Feldes werden Pole-Mann Felipe Massa und Weltmeister Kimi Räikkönen stehen.

Der deutsche Nick Heidfeld, der ebenso wie Fernando Alonso von den Silberpfeilen in der Qualifikation am Samstag aufgehalten worden war, rückt auf Platz fünf vor. Der Mönchengladbacher hatte auf seiner schnellen Runde dem McLaren-Mercedes-Duo ausweichen müssen. Letztlich gelang dem Zweiten beim Saisonauftakt in Melbourne nur die siebtbeste Zeit. "Vor Kurve vier habe ich viel Zeit verloren,  weil dort beide McLaren-Mercedes auf der Ideallinie rollten. Das hat mich sicher zwei Zehntelsekunden gekostet und das hätte sicher Platz drei anstatt Platz sieben bedeutet", schimpfte Heidfeld.

Vettel, Glock und Rosberg abgeschlagen

Er habe bei 289 Stundenkilometern zum Slalom um die rund 210 Stundenkilometern langsameren, weil Sprit sparenden Silberpfeile ansetzen müssen. "Es waren einige Autos langsam unterwegs", meinte Heidfeld, fügte aber betont hinzu: "Die standen nicht im Weg."

Für die vier weiteren Piloten aus der schwarz-rot-goldenen Gilde machte sich die Versetzung des McLaren-Mercedes-Duos hingegen nicht bemerkbar: Timo Glock aus Wersau blieb im Toyota Zehnter, Sebastian Vettel aus Heppenheim im Toro Rosso 15., Nico Rosberg aus Wiesbaden im Williams-Toyota lediglich 16., Adrian Sutil aus Gräfelfing im Force India 20.

Ferrari eine Klasse für sich

Auch ohne die Rückversetzung der ärgsten Rivalen in der Startaufstellung war Ferrari zumindest 24 Stunden vor dem zweiten WM-Lauf (Start 8.00 Uhr MEZ/RTL und Premiere) eine Klasse für sich. Der Brasilianer Massa drehte im entscheidenden Durchgang in 1:35,748 Minuten die schnellste Runde auf dem 5,543 Kilometer langen International Sepang Circuit und holte sich vor der zehnten Auflage des Malaysia-Rennens die zehnte Pole Position seiner Karriere. Räikkönens Rückstand betrug 0,482 Sekunden. Fast eine Sekunde langsamer als Massa waren Kovalainen (0,865) und der WM-Führende und Australien-Sieger Hamilton (0,961) gewesen.

"Wir haben einen sehr guten Job gemacht und das Maximum aus dem Auto rausgeholt", meinte Pole-Mann Massa. "Es liegt nun an uns", ergänzte Nebenmann und Teamkollege Räikkönen, nachdem die beiden vor einer Woche beim Auftakt in Melbourne wegen Motorenproblemen im Rennen nicht einmal das Ziel und am Ende zusammen nur einen Punkt durch Räikkönens achten Platz erreicht hatten. "Wir sind in einer starken Position", meinte Räikkönen mit Blick auf das Rennen. Wohlwissend um das Wetter-Vabanquespiel. "Wenn es hier regnet, kann alles passieren", meinte Räikkönen. Gleichwohl unterstrich er den Vorteil, insbesondere bei Niederschlag aus der ersten Reihe starten zu können.

Haug: "Wer weiß, wofür dies gut ist"

Dort hätten die Rivalen von McLaren-Mercedes nur zu gern gestanden, deren Aufholjagd nun von noch weiter hinten beginnen muss. "Wir akzeptieren das Urteil der Sportkommissare und fahren jetzt halt von weiter hinten los - wer weiß, wofür dies gut ist, vielleicht sind wir so am Ende der lachende Dritte, der profitiert, wenn zwei sich vor uns streiten", lautete der Kommentar von Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug.

"Wir hatten gehofft, ein paar Plätze weiter vorn zu landen", hatte Kovalainen am Samstag in der "Sauna" von Sepang - 30 Grad Celsius und über 80 Prozent Luftfeuchtigkeit - zuvor eingeräumt. Zu diesem Zeitpunkt ging der Finne noch vom dritten Rang aus. !Der dritte Platz ist das Beste, das wir schaffen konnten!, hatte er gesagt, ehe das sportgerichtliche Nachspiel seinen Lauf nahm und viereinhalb Stunden später entschieden war. Kovalainen hatte sich auch sichtlich bemüht, den Erfolg im internen Duell mit Vizeweltmeister Hamilton herunterzuspielen: "Ich muss betonen, dass es nicht mein erstes Ziel ist, Lewis zu schlagen."

WM-Spitzenreiter Hamilton, der sechs Tage zuvor von der Pole Position aus den in Melbourne souverän gewonnen hatte und nun das Feld von der Mitte aus aufräumen muss, ärgerte sich am meisten über sich selbst. "Um ehrlich zu sein, habe ich heute keinen perfekten Job gemacht", räumte der 23-Jährige ein, der nach eigener Aussage mit dem wenigen Grip auf der Strecke zu kämpfen hatte.

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