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Wieder ganz vorn. Nach 2008 und 2014 ist Hamilton zum dritten Mal Weltmeister – schon drei Rennen vor Saisonende.

© AFP

Formel 1: Lewis Hamilton nach Rosbergs Fehler wieder Weltmeister

Der Brite Lewis Hamilton gewinnt den Großen Preis der USA und verteidigt seinen WM-Titel in der Formel 1 - schon drei Rennen vor Saisonende.

Lewis Hamilton hat noch lange nicht genug vom Gewinnen – auch wenn er seit Sonntagabend dreifacher Formel-1-Weltmeister ist. „Das ist der größte Moment in meinem Leben“, rief der Brite seinem Team per Boxenfunk zu, nachdem er beim Großen Preis der USA als Erster die Ziellinie überquert hatte. „Danke! Danke für alles, das ihr für mich getan habt!“ Wieder einmal hatte der 30-Jährige an einem chaotischen Rennwochenende und in einem packenden Rennen die besten Nerven bewiesen. Auch seine deutschen Konkurrenten Nico Rosberg und Sebastian Vettel, die Zweiter und Dritter wurden, konnten ihn nicht daran hindern, seinen Titel zu verteidigen. In dieser Saison stehen zwar noch drei Rennen aus, nach dem insgesamt 43. Sieg seiner Karriere ist Hamilton der dritte WM-Titel nach 2008 und 2014 aber nicht mehr zu nehmen.

Rosberg verlor die Führung schon beim Start

Das Wetter hatte das Fahrerfeld in Austin schon das gesamte Wochenende auf eine Geduldsprobe gestellt. So musste das Qualifying wegen Regens und Sturms von Samstag auf Sonntag verlegt werden, ehe schließlich die finale Ausscheidung um die besten zehn Plätze abgesagt wurde. Nutznießer war Rosberg, der sich vor seinen britischen Teamkollegen auf die Poleposition setzen konnte. Allerdings konnte der gebürtige Wiesbadener seinen Vorteil am Start nicht nutzen. Hamilton zwängte sich nervenstark an seinem Teamkollegen vorbei und setzte sich nach dem 40 Meter steilen Startanstieg an die Spitze des Feldes. Beide Silberpfeile touchierten sich sogar mit den Vorderrädern, Rosberg fiel erstmal auf Rang fünf zurück.

Sebastian Vettel war nach einer Strafversetzung wegen unerlaubten Motorenwechsels nur von Position 14 in den Grand Prix gegangen, der Heppenheimer schob sich aber Rang um Rang nach vorne. Nach dem Einsatz des Virtuellen Safety Cars in Runde fünf nahm Rosberg als Zweiter die Jagd auf Hamilton auf. Doch der Deutsche verbremste sich acht Runden später, Red-Bull-Pilot Daniel Ricciardo schlüpfte vorbei. Kurze Zeit später überholte der Australier sogar Hamilton.

Rosberg kämpfte, überholte Hamilton und nahm nun Ricciardo ins Visier. Nach seinem ersten Reifenwechsel reihte sich der Titelverteidiger dann nur als Vierter vor Vettel wieder ein. Immer wieder verbremsten sich die Piloten jedoch, verließen unfreiwillig ihre Ideallinien.

Auf den profillosen Slick-Reifen wurde die Dominanz der Silberpfeile aber wieder offensichtlich. Hamilton überholte Ricciardo fast mühelos und machte Druck auf Spitzenreiter Rosberg. Vettel war Fünfter. Nach der Hälfte des Rennens kam das Safety Car raus, das Feld zog sich zusammen. Rosberg behauptete auch nach dem Neustart vor Hamilton seine Führung. Sebastian Vettel setzte sich nach einem Zweikampf mit seinem früheren Teamkollegen Ricciardo auf Platz drei.

Sieben Runde vor Schluss nutzte Hamilton einen Fehler von Rosberg

Nach drei Vierteln des Rennens kam Rosberg während einer erneuten Virtuellen-Safety-Car-Phase an die Box – Hamilton hingegen blieb draußen. Der Thriller von Texas spitzte sich dramatisch zu. Sieben Runden vor Schluss nutzte Hamilton einen Fehler von Rosberg und raste seinem 43. Karrieresieg und dem dritten WM-Titel entgegen. Vettel konnte nun nicht mehr in den Kampf eingreifen.

„Besser kann man es nicht machen. Lewis war dominant vom Anfang bis zum Ende“, lobte Niki Lauda, der Aufsichtsratschef des Mercedes-Teams. Für den wieder einmal unterlegen Rosberg hatte Lauda nur eine bittere Rennfahrer-Weisheit übrig: „Wenn man Fehler macht, ist der andere Weltmeister.“ (dpa/Tsp)

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