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Formel 1: Lobeshymnen für "Quick Nick"

Von der Formel-1-Konkurrenz wurde Nick Heidfeld nach seinem spektakulären Überholmanöver beim Großen Preis von Bahrain mit Lob überschüttet, doch BMW will seinen Vertrag immer noch nicht verlängern.

Sachir/Bahrain - Auch nach der forschen Attacke auf Weltmeister Fernando Alonso beim Großen Preis von Bahrain wollte sich BMW-Motorsportdirektor Mario Theissen nicht zu einem Treueschwur für "Quick Nick" hinreißen lassen. "Ich werde in nächster Zeit nichts mehr dazu sagen", sagte er stattdessen und reagierte genervt auf die Vertrags-Frage für seinen Chefpiloten.

Diese Hängepartie ist Heidfeld, der noch bis Ende der Saison für die Münchner fährt, gar nicht recht. "Ich würde mir einen guten Vertrag geben, und ich wüsste, ich würde ihn annehmen", sagte der 29 Jahre alte Mönchengladbacher und meinte: "Man kann sich doch einmal emotional leiten lassen." Mit seinem dritten vierten Platz im dritten Saisonrennen und vor allem durch die spektakuläre Überholaktion gegen Alonso im Silberpfeil zeigte Heidfeld einmal mehr seine Klasse.

Heidfeld: "Ich hätte am liebsten geschrien"

"Gutes Manöver. Kompliment", sagte auch Mercedes-Motorsportchef Norbert Haug anerkennend. Und Alonso meinte: "Er ist ein gutes Rennen gefahren. Er ist einer der guten Fahrer." Für Heidfeld-Chef Theissen war die Situation aus der 32. Runde "das Highlight nicht nur des Tages. Sondern eine Aktion, die den vierten Platz speziell macht." Die Aktion gegen Alonso nannte Heidfeld seinen "speziellsten und schönsten Moment in der Formel 1" und betonte: "Ich hätte am liebsten geschrien und die Hände vom Steuer genommen, aber ich musste ja noch ein paar Runden fahren."

Von Personaldiskussionen sind Ferrari und McLaren-Mercedes weit entfernt, auch wenn die Nummer-2-Piloten Massa und Lewis Hamilton in Bahrain ihre Teamkollegen Kimi Räikkönen und Alonso in den Schatten stellten. "Massa verkleidet sich wie Schumi", titelte die Zeitung "Il Tirreno". Und "La Gazzetta dello Sport" stellte fest: "Wie lange wird es noch dauern, bis Ferrari und McLaren-Mercedes eine Stallorder einführen werden?" Vor allem für Massa war der Erfolg in Sachir Genugtuung für die Kritik nach seinem verpatzten Malaysia-Rennen. Sogar Ministerpräsident Romano Prodi und Lehrmeister Michael Schumacher gratulierten.

Spannung an der Spitze

Ferrari und Mercedes fahrten diese Saison in einer anderen Liga. Vor dem Europa-Auftakt am 13. April in Barcelona liegt das Trio Alonso, Räikkönen und Hamilton mit jeweils 22 Punkten gleichauf, Massa (17 Punkte) hat sich in Lauerstellung gebracht. Heidfeld (15) rangiert als bester des deutschen Formel-1-Fahrer-Quartetts auf Platz fünf - mit Tendenz nach oben. Theissen weiß, dass es nicht leicht wird, den Abstand zu den Rivalen zu verringern: "Die ersten Sekunden zu schaffen ist einfach. Schwierig sind die letzten Zehntel."

(Von Claas Hennig, dpa)

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