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Sport: Formel 1: Michael Schumacher erholt sich von der Enttäuschung des Grand Prix in Monaco

Als die Enttäuschung über den Ausfall und die Sorge um seinen Bruder wichen, widmete sich Michael Schumacher wieder den angenehmen Seiten des Lebens. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister flog gestern mit Ehefrau Corinna und einigen Freunden zum einwöchigen Kurzurlaub in die USA und nahm die bittere Nullnummer im Großen Preis von Monaco nicht mehr allzu lange tragisch.

Als die Enttäuschung über den Ausfall und die Sorge um seinen Bruder wichen, widmete sich Michael Schumacher wieder den angenehmen Seiten des Lebens. Der zweimalige Formel-1-Weltmeister flog gestern mit Ehefrau Corinna und einigen Freunden zum einwöchigen Kurzurlaub in die USA und nahm die bittere Nullnummer im Großen Preis von Monaco nicht mehr allzu lange tragisch. "Wenn ich dem Ganzen etwas Positives abgewinnen kann, dann, dass David Coulthard gewonnen hat und nicht Mika Häkkinen. Somit ist die Punkteverteilung nach wie vor positiv für mich", sagte der Ferrari-Star. Eine gebrochene Radaufhängung kostete ihn zwar den scheinbar sicheren fünften Sieg im Fürstentum, aber nicht die WM-Führung.

Doch in Monaco-Sieger David Coulthard hat der Spitzenreiter aus Kerpen nun neben Häkkinen einen neuen Titelrivalen, der ihm das Leben für den Rest der Saison sehr schwer machen kann. "Schumi, pass auf: David ist härter als Mika", warnte die italienische Zeitung "Corriere dello Sport" am Montag. Auch die britischen Blätter erhoben den Schotten in den Kreis der WM-Anwärter. So titelte der "Independent": "Der Monaco-Sieg bringt Coulthard auf die Titelspur." Und Jürgen Hubbert, Vorstandsmitglied von DaimlerChrysler, urteilte: "Es hat sich gezeigt, dass wir mit unserer Methode richtig liegen, auf zwei Fahrer zu setzen, die Chancen auf den Titel haben."

Zunächst hatte Schumacher am Sonntagabend nicht die WM-Situation und die eigene Pleite, sondern Ralfs Unfall am meisten zu schaffen gemacht. "Es ist fast immer schlimmer für den, der mitleidet, als für denjenigen, dem es passiert ist", meinte der 31-Jährige, der lange vergeblich versucht hatte, seinen jüngeren Bruder telefonisch zu erreichen. Erst als er erfahren hatte, dass der wegen einer Schnittwunde am Unterschenkel genähte Williams-BMW-Pilot das Princesse-Grace-Hospital in Monte Carlo wieder verlassen hatte, fuhr er nach Hause.

Während sich die Schumachers von einem schwarzen Sonntag erholten, feierte der neue WM-Kandidat mit der monegassischen Fürstenfamilie in die Nacht. Derweil tanzte der Mercedes-Clan im Fahrerlager bis in die Puppen. Sogar der DaimlerChrysler-Vorstandsvorsitzende Jürgen Schrempp hatte Mühe, in das überfüllte Zelt zu kommen. Bei McLaren-Mercedes haben sich die Kräfteverhältnisse ein wenig in Richtung von Coulthard verschoben. Er liegt nun mit 34 Punkten nur noch zwölf Zähler hinter Schumacher (46), aber fünf vor seinem Teamkollegen. "Der Sieg ist für mich auch gut im Hinblick auf die WM", resümierte der Schotte das Ergebnis beim prestigeträchtigsten Grand Prix in seiner Wahlheimat, obwohl ihn Schumacher als Gegner offenbar immer noch weniger ernst nimmt als Häkkinen.

Bei Ferrari steht nach dem ersten technischen Defekt am Schumacher-Auto in dieser Saison intensive Fehlersuche auf dem Programm. Warum ein Teil des Auspuffs gebrochen war, was durch Überhitzung zum Defekt an der Radaufhängung geführt hatte, blieb vorerst unklar. Angaben aus Italien zufolge dürften die durch viele Bodenwellen ungewöhnlich starken Vibrationen den Auspuff gebrochen haben. Dadurch strömte rund 900 Grad heiße Luft auf ein Verbindungselement der Radaufhängung, so die "Gazzetta dello Sport". Schumacher braucht sich darum nicht zu kümmern. Wie immer vor dem Großen Preis von Kanada in zwei Wochen in Montreal nimmt der Kerpener eine Auszeit. Er will unerkannt durch die USA fahren und erst kurzfristig zum achten Saisonlauf anreisen.

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