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Sport: Formel 1: Mit Michael Schumacher gewinnt nach zwölf Formel-1-Grand-Prix ein Fahrer von der Poleposition

Michael Schumacher hat im strömenden Regen von Montreal mit dem 40. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere fast schon eine Vorentscheidung in der Formel-1-WM herbeigeführt.

Michael Schumacher hat im strömenden Regen von Montreal mit dem 40. Grand-Prix-Sieg seiner Karriere fast schon eine Vorentscheidung in der Formel-1-WM herbeigeführt. Der Ferrari-Star gewann den Großen Preis von Kanada mit 0,174 Sekunden Vorsprung vor seinem brasilianischen Teamkollegen Rubens Barrichello und dem Italiener Giancarlo Fisichella im Benetton und baute mit insgesamt 56 Zählern seine Führung in der Gesamtwertung vor McLaren-Mercedes-Pilot David Coulthard (Schottland) auf 22 Punkte aus. Coulthard (34 Punkte) ging in Kanada leer aus, Weltmeister und Vorjahressieger Mika Häkkinen (Finnland/32) wurde im Silberpfeil mit der Startnummer eins nur Vierter.

Nach dem Auftaktrennen in Montreal war es der zweite Ferrari-Doppelsieg der Saison, mit dem die Roten dem Rivalen McLaren das Jubiläum in dessen 500. Grand Prix gründlich verdarben. Schumacher, der als erster Pilot zum vierten Mal in Kanada gewann und seinen fünften Saisonsieg feierte, brach mit seinem vierten Sieg in Kanada auch den "Fluch der Poleposition": Seit dem 15. August 1999, als Häkkinen in Budapest triumphierte, hatte der Trainingsschnellste in zwölf Rennen nicht mehr gewonnen. "Die ominöse 13 hat mir Glück gebracht", meinte Schumacher, der im Hinblick auf die Gesamtwertung tiefstapelte: "Man hat die WM erst in der Tasche, wenn man sie mathematisch nicht mehr verlieren kann. Ich bin jetzt seit zehn Jahren in der Formel 1, ich habe genug Erfahrung. Ich freue mich nicht zu früh." Einen besonderen Gruß schickte Schumacher lächelnd nach Hause an seine vierjährige Tochter Gina-Maria, die ihm, so der zweimalige Weltmeister, "rechtzeitig wieder ihre rosafarbene Haarbürste als Glücksbringer geschickt hat. Erst wollte sie sie mit dem Auto schicken, aber dann hat sie die Bürste doch lieber zur Post gebracht."

Michael Schumacher, der zum 26. Mal in seiner Karriere auf der Poleposition stand, hatte keine Probleme, seine Spitzenposition beim Start zu behaupten. Dahinter hielt Coulthard den zweiten Rang. Einen Blitzstart erwischte Lokalmatador Jacques Villeneuve, der sich auf dem Kurs, der den Namen seines 1982 tödlich verunglückten Vaters Gilles trägt, unter dem Jubel der mehr als 100 000 Zuschauer vom sechsten auf den dritten Platz nach vorn schob. Häkkinen büßte eine Position ein und folgte hinter dem Ferrari von Barrichello auf Rang fünf.

Während Coulthard das Tempo von Schumacher zunächst locker halten konnte, fiel die von Villeneuve angeführte Verfolgergruppe schnell zurück. Nach wenigen Runden hatte sich das Spitzenduo bereits um mehr als zehn Sekunden vom Rest des Feldes abgesetzt. Dann aber der Schock in der McLaren-Box: In der zwölften Runde wurde eine Zehn-Sekunden-Strafe gegen Coulthard angezeigt, weil der Schotte zu spät zur Aufwärmrunde losgefahren war. Coulthard fuhr in Runde 14 in die Boxengasse und saß die Stop-and-Go-Strafe ab. Damit waren die Siegträume des Silberpfeil-Piloten geplatzt. Mit einem Rückstand von 26,6 Sekunden auf den führenden Schumacher fiel der Schotte auf den zehnten Platz zurück.

Schumacher spulte fehlerfrei seine Runden ab, führte mit 17,9 Sekunden vor Villeneuve. Ab Runde 24 setzte über der Rennstrecke leichter Regen ein. Barrichello nutzte die Chance und bremste Villeneuve in Runde 26 auf der feuchten Piste aus: Doppelführung für Ferrari. Unübersichtlich wurde es ab Runde 44, als die Piloten bei dem stärker werdenden Schauer auf Regenreifen wechseln mussten. Auch Schumacher leistete sich einen Ausrutscher ins Kiesbett, den er mit einem Vorsprung von 30 Sekunden leicht verschmerzen konnte. Überraschend wurde der Italiener Giancarlo Fisichella, der nur einen Stopp eingelegt hatte, im Benetton vor Häkkinen auf Platz drei "gespült".

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