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Formel 1: Schumacher Zweiter in Kanada

"Kanada-König" Michael Schumacher hat mit einem zweiten Platz auf seiner Paradestrecke in Montréal für neue Hoffnung im Titelrennen gesorgt. In einem zum Schluss turbulenten Rennen musste sich der siebenmalige Weltmeister und siebenmalige Sieger des Großen Preises von Kanada nur Silberpfeil-Pilot Kimi Räikkönen geschlagen geben.

Montréal (12.06.2005, 20:52 Uhr) - Der souveräne WM- Spitzenreiter Fernando Alonso brachte sich durch seinen ersten Fahrfehler in dieser Saison um den greifbar nahen Sieg am Sonntag und sorgte durch seinen ersten Ausfall unfreiwillig für etwas mehr Spannung im Titelrennen.

Räikkönen setzte sich im perfekt laufenden McLaren-Mercedes auf 4,361 Kilometer langen «Circuit Gilles Villeneuve» bei Temperaturen über 30 Grad in 1:32:09,290 Stunden mir nur 1,1 Sekunden Vorsprung vor Michael Schumacher durch. Der Finne lieferte eine perfekte Leistung und feierte zu Recht seinen dritten Saisonsieg. Den dritten Platz belegte nach 305,270 Kilometern Rubens Barrichello im zweiten Ferrari. Der Brasilianer musste wegen eines Getriebeproblems am Samstag im Qualifikationstraining als Letzter aus der Boxengasse starten.

Alonso verteidigte trotz seines Patzers die Führung in der WM- Wertung klar mit 59 Punkten. Räikkönen (37) weist nun noch 22 Zähler Rückstand auf den spanischen Renault-Piloten auf. Schumacher machte durch seinen zweiten Podiumsplatz in diesem Jahr mit nunmehr 24 Punkten einen großen Sprung nach vorn auf den fünften Rang hinter BMW-Williams-Pilot Nick Heidfeld (25).

Ein Motorschaden stoppte den jüngsten Höhenflug Heidfelds nach zuletzt zwei zweiten Plätzen in Folge. Der Mönchengladbacher musste seinen BMW-Williams in der 44. Runde in der Auslaufzone abstellen. Toyota-Pilot Ralf Schumacher (Kerpen) belegte den sechsten Platz.

Michael Schumacher verpatzte seinen Start völlig und fiel vom zweiten auf den sechsten Platz zurück. Dadurch büßte 36 Jahre alte Kerpener schon zum Auftakt die große Chance ein, den Rekord auf seiner Paradestrecke zu verbessern. Da die Ferrari-Taktik, den Titelverteidiger mit einem relativ leichten Rennwagen vorne weg fahren zu lassen, geplatzt war, kam Schumacher schon nach 12 von 70 Runden zum Tanken in die Box und fiel dadurch vorübergehend auf Rang 12 zurück. Dank einer brillanten Aufholjagd und einiger Ausfälle reichte es doch noch zum guten zweiten Platz nach zuletzt vielen Nackenschlägen.

Dagegen verschaffte sich das Renault-Duo eine glänzende Ausgangsposition: Giancarlo Fisichella schoss vom vierten auf den ersten Rang vor und Teamkollege Alonso verbesserte sich gleich auf den zweiten Platz. Die beiden «Blauen» zogen in dem anfangs ereignislosen Grand Prix unangefochten an der Spitze ihre Runden, zumal das Silberpfeil-Pärchen Juan Pablo Montoya und Raikkönen lange hinter Jenson Button im BAR fest hing.

Nach den ersten Tankstopps der Renault- und McLaren-Mercedes- Besatzungen innerhalb eines Umlaufs (24. bzw. 25. Runde) konnte Fisichella die Spitzenposition vor dem Spanier, Raikkönen und Montoya verteidigen. Kurz vor Renn-Halbzeit zogen dann Alonso und Montoya problemlos am Italiener vorbei. Der Auftaktsieger von Australien musste kurz darauf wegen eines technischen Defektes bereits zum vierten Mal in dieser Saison seinen Boliden in der Box abstellen.

Für Alonso war der Traum vom ersten Sieg auf dem «Circuit Gilles Villeneuve» in der 39. Runde nach einem Fahrfehler vorbei: Der WM- Spitzenreiter touchierte mit seinem Renault eine Mauer und beschädigte sich dabei irreparabel die Hinterradaufhängung. Damit fiel der 23-Jährige erstmals in dieser Saison aus.

Spannung kam nach einer Safety-Car-Phase 23 Runden vor Schluss auf: Button war in eine Mauer gerast, wonach das Feld aus Sicherheitsgründen neutralisiert wurde. Dadurch verloren die beiden führenden McLaren-Mercedes-Piloten rund 30 Sekunden Vorsprung auf Michael Schumacher, der nun Dritter war. Für den lange führenden Montoya kam es noch schlimmer: Weil er die rote Ampel bei der Boxenausfahrt missachtet hatte, wurde ihm die Schwarze Flagge gezeigt, was Rennausschluss bedeutet. (Von Claas Hennig, dpa)

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