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Räikkönen

© AFP

Formel 1: Sprit-Flop bei Ferrari - Hamilton zum Auftakt top

Ferrari ist im Training für den Großen Preis von Malaysia zwar nicht eingebrochen wie beim Saisonauftakt in Melbourne, Felipe Massa und Kimi Räikkönen konnten Lewis Hamilton aber trotzdem nicht das Wasser reichen. Sorgen macht allen Piloten das unbeständige Wetter.

Von Jens Marx, dpa

Erst ging Kimi Räikkönen der Sprit aus, dann fuhr dem Weltmeister Herausforderer Lewis Hamilton davon. Im ersten Kräftemessen nach dem Fiasko von Melbourne zeigte sich Ferrari insgesamt wiedererstarkt, aber noch zu schwach für den Auftaktsieger im McLaren-Mercedes. Am Ende des Freitagstrainings zum Großen Preis von Malaysia belegten die Ferrari-Piloten Felipe Massa und Räikkönen die Ränge zwei und drei hinter Hamilton, der in 1:35,055 Minuten souverän die schnellste Runde in beiden Durchgängen in Sepang drehte.

"Es ist immer schwer zu sagen, wo wir im Vergleich zu unseren Rivalen stehen, aber ich denke, dass wir dem Rest des Wochenendes mit Zuversicht entgegen sehen können", sagte Räikkönen, der wie Massa in Melbourne wegen Motorproblemen vorzeitig ausgeschieden war. Am Morgen sah es für die bereits gewaltig unter Druck stehenden "Roten" nach dem nächsten Rückschlag aus. Der Ferrari von Räikkönen hing am Haken des Abschleppwagens, stehengeblieben nach gerade einmal acht Runden. Es habe ein Absprache-Problem zwischen Telemetrie-Abteilung und Kommandostand gegeben, so die Erklärung. Die Folge: Der Finne hatte nicht mehr ausreichend Benzin im Tank und musste seinen F2008 in Kurve zwölf parken. Die Box erreichte der Titelverteidiger als Sozius auf einem Motorroller.

Zurückgetretener Jean Todt in Sepang dabei

Massa fuhr auf dem 5,543 Kilometer langen International Sepang Circuit im ersten Trainingsabschnitt auf Rang eins. Sein Teamkollege kam kurioserweise trotz des frühen Zwangsstopps auf den zweiten Platz. "Es sieht so aus, dass das Auto gut läuft", meinte Räikkönen. "Das Auto hat bewiesen, dass er sehr schnell ist", pflichtete Massa bei. Das gelte sowohl für die weichen als auch für die harten Reifen.

"Der Start in das Wochenende ist einigermaßen positiv", bilanzierte Teamchef Stefano Domenicali, der sich gleich vor Ort weiteren Rat vom ehemaligen Ferrari-Generaldirektor und Teamchef Jean Todt holen konnte. Der Franzose, der in dieser Woche von seinem Posten zurückgetreten war, verfolgte das Geschehen teilweise in der Box der Scuderia.

Angst vor dem Regen

Wie wenig die Resultate bei Sonnenschein mit Blick auf das Rennen am Sonntag (Start 8 Uhr/RTL und Premiere) und auch die Qualifikation am Samstag (7 Uhr/RTL und Premiere) wert sein können, unterstrich Norbert Haug. "Wir haben unser Programm wie geplant absolviert, aber wenn es wie angekündigt regnet, war es für die Katz", sagte der Mercedes-Motorsportchef, nachdem Hamilton zuerst die fünftbeste und dann die schnellste Runde aller 22 Teilnehmer gedreht hatte. "Ich bin ziemlich happy über die Resultate", betonte der 23-Jährige, der um die Schwere der Aufgabe weiß, sollten die Gewitter- und Regen-Vorhersagen zutreffen. "Es wird hart, das ist sicher", sagte der Brite, der damit nicht allein stand. "Wenn es richtig runterkommt, könnte es unfahrbar sein", befürchtete BMW-Sauber-Pilot Nick Heidfeld.

Aus deutscher Sicht fuhren Nico Rosberg im Williams-Toyota als Vierter im ersten und Sebastian Vettel im Toro Rosso als Fünfter im zweiten Training die besten Platzierungen ein. Heidfeld wurde 11. und 13., Timo Glock im Toyota 14. und 17. sowie Adrian Sutil im Force India 22. und 18. "Die Rundenzeiten erzählen nicht immer die ganze Geschichte", warnte Vettel. Um das Talent wurden im Vorfeld des zweiten WM-Lauf abenteuerliche Gerüchte wieder aufgewärmt: Danach soll alte Vettel bei Ferrari Massa im kommenden Jahr beerben. "Ich habe einen Drei-Jahres-Vertrag, falls Sie sich nicht mehr daran erinnern", konterte der Brasilianer die Frage eines Journalisten. Selbst wenn Massa vor 2010 abgelöst werden sollte, gilt es als wahrscheinlicher, dass der zweimalige Weltmeister Fernando Alonso ins rote Cockpit umsteigt. Der Spanier, der am Freitag 6. und 14. wurde, soll eine Ausstiegsklausel in seinem Vertrag haben, sollte sich der erhoffte Erfolg bei Renault nicht einstellen.

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