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Sport: Formel 1: Überweisung auf gut Glück

Genau 25 Jahre ist es her, da fand der erste Grand Prix von Japan statt, damals noch nicht in Suzuka, sondern in Fuji, in der Nähe von Tokio. Eine lange Zeit ist seitdem vergangen, selbst die Beteiligten am damaligen Regen- und Nebelrennen haben Erinnerungslücken.

Genau 25 Jahre ist es her, da fand der erste Grand Prix von Japan statt, damals noch nicht in Suzuka, sondern in Fuji, in der Nähe von Tokio. Eine lange Zeit ist seitdem vergangen, selbst die Beteiligten am damaligen Regen- und Nebelrennen haben Erinnerungslücken. Niki Lauda, der in Fuji durch seine Aufgabe in der zweiten Runde den WM-Titel an James Hunt verlor, bot gestern im Fahrerlager von Suzuka sogar Wetten über das Ergebnis von 1976 an: Hunt sei damals Vierter geworden. Auch der Hinweis, dass dann ja er, Lauda, Weltmeister gewesen sei, konnte den heutigen Jaguar-Teamboss nicht von seinem Irrtum abbringen. Tatsächlich hatte sich James Hunt damals mit einem dritten Platz den Titel geholt.

Seitdem hat die Formel 1 in Japan einige Auf- und Abschwünge erlebt, Vor zehn Jahren, vor allem zu den großen Zeiten der Kombination McLaren-Honda und Ayrton Senna, auch noch vor sechs oder sieben, war es nahezu unmöglich, für den japanischen Grand Prix eine Eintrittskarte zu ergattern. An die zwei Millionen Bewerber beteiligten sich damals an einer Lotterie, um eines der 140 000 Tickets zu ergattern. Dass man dafür das Geld auf Verdacht überweisen musste, und es, sollte man nicht zu den glücklichen Gewinnern einer Karte gehören, erst knapp ein Jahr später zurückbekam, störte niemanden. Heute ist das alles nicht mehr nötig. Die Lotterie gibt es schon seit Jahren nicht mehr und zuletzt war das Rennen nicht einmal mehr ausverkauft.

Derzeit ist - vor allem im Vorfeld der kommenden WM im eigenen Land - der Fußball groß in Mode. Aber die Formel 1 will wieder nachziehen. Und wenn sich die Fans mit den heutigen internationalen Piloten vielleicht nicht ganz so identifizieren können, vor allem, wenn jetzt auch noch der Schwarm fast aller japanischen Mädchen, der blonde Mika Häkkinen, aufhört, dann soll es eben nun ein eigener Fahrer sein, der die Begeisterung neu entfacht: Takuma Sato. Er tat das, was die japanischen Fahrer bisher kaum taten, stellte sich der Konkurrenz in der englischen Formel-3-Meisterschaft, die er dominierte, lernte dabei ordentlich Englisch. Damit etwas, was bisher allen Formel-1-Japanern von Tora Takagi bis zu Satoru Nakajima, Aguri Suzuki oder Ukyo Katayama fehlte. Im Jordan, so erhoffen sich die Japaner, könnte Sato zum Star werden. Mit Toyota wird es in der kommenden Saison zudem zum erstenmal seit dem Honda-Engagement in den sechziger Jahren auch wieder ein rein japanisches Formel-1-Team geben. Auch das soll neues Interesse wecken.

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