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Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel: Nächster Stopp: Schumacher

Formel-1-Weltmeister Sebastian Vettel hat mit nur 23 Jahren schon alles erreicht. Was kann da noch kommen? Eigentlich nur eins, glaubt Christian Hönicke: Michael Schumacher ablösen.

Von Christian Hönicke

Im Almanach des Sports wird der Name Michael Ballack unter dem Stichwort „Ewiger Zweiter, der“ aufgelistet. Der Fußball-Nationalspieler gilt beziehungsweise galt als einer der besten seines Fachs, einen großen internationalen Titel aber hat er nie gewonnen, dafür jede Menge Silbermedaillen.

Am Sonntag hat der Formel-1-Pilot Sebastian Vettel es verpasst, einen Vizetitel auf den König der ewigen Zweiten gutzumachen. Nach seinem zweiten Platz im Vorjahr sah es so aus, als würde der junge Deutsche trotz des schnellsten Autos im Feld durch Schlampereien des Teams, technische Pannen und eigene Fahrfehler schon wieder nur der erste Verlierer sein. Doch mit Ehrgeiz, unverbesserlichem Optimismus und ein wenig Glück hat Vettel seinen Namen nun auf der Seite der Gewinner verewigt.

Er sei ein Mensch, der sich Ziele setze, sagt Vettel über sich. Sein großes Ziel, an dem er sein ganzes Leben ausrichtete, seit er vier war, hat er nun schon im jungen Erwachsenenalter erreicht. Und jetzt? Auf die Couch, Füße hochlegen, Fernseher an?

Nun, da gibt es vielleicht noch ein anderes Ziel, das in der flimmernden Wüste von Abu Dhabi nur schemenhaft zu erkennen war: Michael Schumacher. Auf 91 Siege und sieben Weltmeistertitel hat es Vettels großes Vorbild gebracht. Der 23 Jahre alte Vettel hat jetzt zehn Große Preise gewonnen und damit neun Rennen und einen Weltmeisterpokal mehr als Schumacher im gleichen Alter.

Und er hat, wenn das Glück ihm hold bleibt, noch eine lange Karriere vor sich, in der er sich noch bis zum Stichwort vorarbeiten könnte, unter dem Schumacher im Sportlexikon geführt wird: „Seriensieger, der“.

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