zum Hauptinhalt
Siegergebäck. Während diese Düsseldorfer Bäckerei ebenso wie viele Fortuna-Fans schon den Aufstieg feiert, müssen die Spieler wieder trainieren.

© dpa

Fortuna Düsseldorf: Warten auf die Feiererlaubnis

Fortuna Düsseldorf sagt nach der geplanten Aufstiegsfeier auch die Abschlussreise nach Mallorca ab, die das Saisonende für die Spieler bedeuten sollte. Stattdessen muss die Mannschaft nun ein Geheimtraining absolvieren.

Gestern Abend trafen sich die Spieler von Fortuna Düsseldorf bei einem Sponsor und erhielten von Präsident Peter Frymuth und Trainer Norbert Meier eine enttäuschende Nachricht. Denn nach der für gestern geplanten Aufstiegsfeier mit den Fans in der Düsseldorfer Arena ist auch die für heute angedachte Abschlusstour nach Mallorca von den Verantwortlichen verschoben worden. Während die Menschen in Düsseldorf schon auf den gefühlt sicheren Aufstieg anstoßen und Bäckereien süßes Aufstiegsgebäck anbieten, sitzen neben den Herthanern auch die Akteure der Fortuna möglicherweise noch länger im Wartesaal zur neuen Saison.

Der Grund ist einfach: Zwar ist man im Düsseldorfer Lager davon überzeugt, dass das DFB-Sportgericht um Richter Hans E. Lorenz für die Rot-Weißen plädiert, trotzdem will man nichts dem Zufall überlassen und sich gewissenhaft auf ein mögliches Wiederholungsspiel vorbereiten. Coach Meier versammelte seine Mannschaft deshalb gestern Mittag zum Geheimtraining auf dem Trainingsgelände. Gleichzeitig erhielten seine Spieler einen Maulkorb.

Nach dem hitzigen Verhandlungsmarathon in Frankfurt am Main hatte Lorenz eine Entscheidung vertagt. Trotzdem gehen alle bei der Fortuna von einem positiven Urteil zugunsten des Zweitliga-Dritten aus. Denn Chefankläger Anton Nachreiner vom DFB-Kontrollausschuss empfahl der Hertha, den Antrag zurückzuziehen und griff die Berliner vehement an: „Wenn ein Verein durch seine Fans selbst fast für einen Spielabbruch sorgt, hat er eigentlich nicht das Recht, Protest einzulegen.“

Worte, die Düsseldorfs Anwalt Horst Kletke gerne aufnahm: „Anreiners Worte waren selbsterläuternd und sehr unmissverständlich. Und auch der Schiedsrichter hat gesagt, dass es keine Beeinträchtigung gab. Wir erwarten, dass der Einspruch zurückgewiesen wird.“ Zumal die wichtigste These der Hertha, dass Schiedsrichter Wolfgang Stark nicht für die Sicherheit der Akteure auf dem Platz garantieren konnte, von dem 42-Jährigen bei seiner Anhörung nicht bestätigt wurde.

Der Vorsitzende Richter Hans E. Lorenz fällte kein Urteil, bevor er sich auf den Weg zum letzten Flieger nach München machte. Der 60-Jährige betonte aber ausdrücklich, dass man den Prozessverlauf trotz des „ungeheuren Zeitdrucks“ nicht von Flugplänen abhängig mache. Fortuna-Finanzvorstand Paul Jäger, der in Frankfurt dabei war, erklärte dagegen siegesgewiss: „Montag um 15 Uhr wissen wir mehr. Aber die Tendenzen haben wir ja alle gehört.“ mit dpa

Frank Neusser

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false