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Hoch die Tassen, Jens Keller!

© dpa

Fragen an den 30. Spieltag: Wer zieht sich das rein?

Wer braucht Hilfe von Peter Zwegat, wer wandelt auf den Spuren von Hollywood-Legende Charles Bronson und wer ist eigentlich "beim Saufen der allerbeste Mann"? Die Fragen stellen wir und die Antworten geben wir auch – ganz nach dem Vorbild von Klaus Augenthaler.

Wo steigt die Märchenstunde?

In München. Vor dem Spitzenspiel beim FC Bayern philosophierte BVB-Geschäftsführer Hans-Joachim Watzke im „Kicker“ über das Verhältnis von Bayern und Borussen und stimmte Dortmunds Trainer Jürgen Klopp bei einem märchenhaften Vergleich zu: „Der Vergleich mit Aschenputtel ist ja nicht von der Hand zu weisen.“ Wer kennt ihn nicht, den BVB, diese Halbwaise aus wohlhabendem Hause, die von ihren beiden Stiefschwestern und der Stiefmutter getriezt wird, gut mit Tauben kann und sich vom viel beschäftigten Vater nichts als einen Haselnusszweig wünscht? Die Deutsche Märchenstraße ist ab sofort um einen weiteren Halt reicher – den Dortmunder Borsigplatz.

Wo wartet ein neuer Fall für Peter Zwegat?

In Bremen an der Weser. Zwar sind die sparsamen Hanseaten noch nicht so pleite wie die sonstigen Klienten des Berliner Schuldnerberaters, doch in den vergangenen beiden Saisons haben die Bremer ein Minus von 22 Millionen erwirtschaftet. Ablösesummen sind vorerst wohl tabu. Jetzt soll ein Sparkommissar zudem weitere Geldlöcher stopfen. Erste Maßnahme: das Catering für die Vip-Gäste bei den Spielen der U 23 wurde gestrichen. Wenn schon die Bockwurst zu teuer wird…

Wer klopft an die Klosterpforte?

Hannover 96. Der Tabellen-13. hat sich vor dem Heimspiel am Samstag gegen den Hamburger SV zu einem mehrtägigen Trainingslager in die „Hotel-Residence Klosterpforte“ (Motto des Hauses: Träume erleben!) im ostwestfälischen Harsewinkel-Marienfeld bei Gütersloh zurückgezogen. Dort, vor den Toren des 800 Jahre alten Zisterzienserklosters, soll sich die Mannschaft von Trainer Tayfun Korkut auf das Abstiegsduell vorbereiten. „Jedem muss bewusst sein, dass dem Erfolg von Hannover 96 alles unterzuordnen ist“, sagte Trainer Korkut. Ob die Spieler nun auch wie einst die Zisterziensermönche leben müssen – angekleidet auf Strohsäcken bei Kerzenschein schlafen, Schwarzbrot essen und täglich einen halben Schoppen Wein trinken –, ist nicht bekannt.

Wer ist der legitime Nachfolger von Charles Bronson?

Raffael. Denn der Mittelfeldspieler von Borussia Mönchengladbach ist wie der 2003 verstorbene Schauspieler ein echter „Tunnelkönig“. In dem Spielfilm „Gesprengte Ketten“ aus dem Bundesliga-Gründungsjahr 1963 buddelte Bronson unter diesem Spitznamen sich selbst, Steve McQueen und Co. den Weg aus einem deutschen Kriegsgefangenenlager frei. Am Ende des Films wurden fast alle erschossen. Raffael schoss in dieser Saison schon zehnmal seinen Gegenspielern den Ball durch die Beine – so oft wie kein anderer Spieler. Am Ende der Saison könnte das immerhin dazu beitragen, dass die Gladbacher die Champions League erreichen.

Und wer zieht sich das rein?

Jens Keller. Der oft so stocknüchtern wirkende Trainer des FC Schalke 04 soll nämlich "beim Saufen der allerbeste Mann sein" – im Gegensatz zum colatrinkenden Pep Guardiola. Das singen zumindest die Schalker Fans zur Melodie von Country Roads. "Jens Kellaa! Jens Kellaa! Zieht sein Bier. Imma schnellaa!" Seit einigen Wochen verbreitet sich der "Jens Keller Biersong" im Internet, im Spiel bei Werder Bremen war das Lied nun auch von den Rängen zu hören. Am Freitagabend gegen Frankfurt könnte es zur Heimpremiere für die neue Hymne kommen. Da kann man dem Besungenen nur raten: "Boah, Keller, zieh dir das rein!"

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