zum Hauptinhalt
Wie wird der Spieltag?

© imago/Christian Schroedter

Fragen an den Spieltag: Nostalgie und Holländer

Wer kann dem Spieltag gelassen entgegen sehen? Wer erinnert sich noch an die letzte Niederlage der Bayern? Und was gibt's sonst so? Stefan Hermanns stellt die Fragen an den Spieltag

Wer ist diesmal ganz entspannt?

1:0, 2:0, 1:0, 1:0 – das waren die Zwischenstände in den jüngsten vier Bundesligaspielen von Borussia Mönchengladbach. Am Ende hieß es: 1:1, 2:2, 1:1, 1:2. Wer 1:0 führt, der stets nicht gewinnt. Zumindest die Gladbacher nicht. „Momentan ist eine Führung bei uns kontraproduktiv“, sagt Sportdirektor Max Eberl. „So pervers sich das anhört.“ Am Samstag müssen die Gladbacher keine Angst haben, dass ihnen wieder die Füße zittern und die Knie wegbrechen. Sie spielen in Dortmund. Da haben sie zuletzt 0:2 und 0:5 verloren. Ihr letztes Tor in Dortmund hat die Borussia aus Mönchengladbach in der Saison 2010/11 geschossen. Es war das 1:0 durch Marco Reus. Am Ende hieß es 1:4.

Wo wird es nostalgisch?

Liebe Kinder, könnt ihr euch erinnern? Wisst ihr noch, wie das war, als der FC Bayern München ein Bundesligaspiel verloren hat? Kleiner Scherz. Niemand kann sich an die letzte Bundesliganiederlage der Bayern erinnern. Die hat es kurz nach dem Westfälischen Frieden gegeben. Um genau zu sein: am 28. Oktober 2012. Der Gegner hieß Bayer Leverkusen, er gewann in München durch zwei Ömmelstore 2:1. An diesem Samstag nun spielt zufälligerweise Bayer Leverkusen in München. Was das heißt? Nichts, wirklich rein gar nichts.

Welche Rekorde sind als Nächstes dran?

Überstehen die Bayern den Besuch ihres – hüstel – letzten verbliebenen Angstgegners in der Liga unbeschadet, dann übertreffen sie den Startrekord der Leverkusener aus der Saison 2009/10 (24 Spiele ohne Niederlage). Gute Chancen, Geschichte zu schreiben, hat allerdings auch Bayers Torhüter Bernd Leno, der mit fünf gehaltenen Elfmetern in dieser Saison dem Rekordhalter Thomas Zander von 1860 München (sechs in der Saison 1979/80) dicht auf den Fersen ist. Nach den jüngsten Fehlschüssen von David Alaba und Thomas Müller gegen Arsenal in der Champions League wäre bei den Bayern jetzt vermutlich wieder Arjen Robben an der Reihe. Und der ist: Holländer.

Wo geht es um alles?

In Braunschweig könnte schon eine Vorentscheidung im Kampf um den Titel fallen. Im Kampf um den Titel des Niedersachsen-Meisters. Zum ersten Mal überhaupt ist das Bundesland zwischen Nordsee und Harz mit drei Vereinen in der Bundesliga vertreten. Nach vier der sechs rein niedersächsischen Paarungen führt Hannover 96 die Bundesland-Tabelle an. Eintracht Braunschweig kann jedoch mit einem Sieg gegen den Tabellenletzten VfL Wolfsburg nach Punkten gleichziehen, so dass es am 6. April zum echten Niedersachsen-Finale zwischen der Eintracht und den 96ern käme. Wahnsinn! Nicht auszuhalten, diese Spannung!

Und sonst?

Wollen die Hamburger ihre jüngste Erfolgsserie offensichtlich mit aller Macht verteidigen. Unter dem neuen Trainer Mirko Slomka hat der HSV zum ersten Mal in dieser Saison zwei Heimspiele hintereinander nicht verloren. Gegen den 1. FC Nürnberg soll am Samstag das dritte folgen. Zur passenden Einstimmung auf den Existenzkampf hat Slomka seine Spieler in dieser Woche zum Training ins Box-Gym gebeten. Im „Kicker“ war ein Foto zu sehen, das Jacques Zoua und Hakan Calhanoglu mit Boxhandschuhen zeigt – wobei Zoua seinen auf dem Boden liegenden Kollegen im Schwitzkasten hält. Mit Boxen hat das wenig zu tun, eher mit Ringen. Aber das, was die Hamburger in dieser Saison gespielt haben, hat ja oft genug auch nur entfernt an Fußball erinnert.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false