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FRAGEN AN DEN SPIELTAG von Stefan Hermanns: FRAGEN AN DEN SPIELTAG von Stefan Hermanns

Was machen die Chinesen? Werden – nach Abschluss ihrer Spionagetätigkeit im Dortmunder Raum – jetzt vermehrt in Bayrisch-Schwaben gesichtet.

Was machen die Chinesen? Werden – nach Abschluss ihrer Spionagetätigkeit im Dortmunder Raum – jetzt vermehrt in Bayrisch-Schwaben gesichtet. Die Bundesliga soll dort nach mehreren Monaten mühseliger Entwicklungsarbeit ein Erfolgsmodell namens FC Augsburg zur Marktreife gebracht haben. Wegen seiner spezifischen Fähigkeiten (geringe Kosten, hohe Effizienz) könnte es auch für den asiatischen Markt interessant werden. In der Rückrundentabelle liegt der FCA hinter Bayern, Dortmund und Leverkusen auf Platz vier. Was außer den Chinesen aber anscheinend noch niemand mitbekommen hat.

Wer steckt in der Zwickmühle? Horst Heldt leidet gerade unter dem Berti-Vogts-Syndrom. Was er macht, ist falsch. Dass Schalkes Sportdirektor den vergleichsweise jungen und unverbrauchten Jens Keller (Foto) zum Cheftrainer gemacht hat – Fehler! Dass er zur neuen Saison einen Coach mit vergleichsweise klangvollem Namen sucht – Fehler! Weil Keller plötzlich erfolgreich ist. Heldt hat sich die künftigen Schlagzeilen schon ausgemalt: „Heldt schmeißt Erfolgstrainer raus.“ Zum Glück spielt Schalke jetzt gegen Dortmund und Galatasaray. Da kann sich das mit dem Erfolgstrainer Keller schnell wieder erledigt haben.

Was wird sehnlich erwartet? Ein Tor, ein Tor für die Eintracht. Seit 414 Minuten haben die Frankfurter nicht mehr getroffen. So wird das nichts mit der Vertragsverlängerung von Trainer Armin Veh. Erst bei 40 Punkten will Veh ein bisschen schwach werden – und wenigstens verhandeln. 30 Punkte waren es zur Winterpause, sieben Spiele später sind es 38. Geht es in diesem Tempo weiter, freut sich wohl nur Horst Heldt, der einen Coach mit klangvollem Namen sucht (s.o.).

Wer entdeckt ganz neue Seiten an sich? Martin Kind ist als Unternehmer von Erfolg verwöhnt. Nachdem er mit dem Verkauf von Hörgeräten schwerreich geworden ist, versucht sich der Präsident von Hannover 96 jetzt als Paarberater. Seine ersten Klienten sind Sportdirektor Jörg Schmadtke und Trainer Mirko Slomka, die ihre bilaterale Kommunikation inzwischen auf ein Minimum beschränkt haben sollen. Kind hat seine leitenden Angestellten bereits getrennt voneinander vernommen. Demnächst geht es dann in einer Dreierrunde ans Eingemachte. Alles andere als einen gemeinsamen Versöhnungsurlaub würde Kind vermutlich als Beleidigung für seinen Einsatz empfinden.

Und sonst? Entscheidet sich am Samstag die existenzielle Frage: Wer ist der Schlechteste im ganzen Land? Fürth oder Hoffenheim? Am Ronhof kommt es zum Zwergenduell Letzter gegen Vorletzter, schwächstes Heimteam gegen schwächste Auswärtsmannschaft, schlechtester Sturm gegen schlechteste Abwehr. Da lacht schon jetzt das Herz jedes Fußballästheten in freudiger Erwartung.

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