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Sport: Franke zeigt Ullrich an

Streit zwischen Radstar und Anti-Doping-Experte

Berlin - Der Rechtsstreit zwischen dem Heidelberger Anti-Doping-Experten Werner Franke und Radprofi Jan Ullrich bekommt eine neue juristische Qualität: Franke zeigt den Tour-de-France-Sieger von 1997 an. Dies erklärte der Molekularbiologe dem Tagesspiegel. Die Vorwürfe von Franke: Ullrich habe eine falsche eidesstattliche Erklärung abgegeben. Ullrich hatte vor rund zwei Wochen gegen Franke eine Einstweilige Verfügung erwirkt. Franke darf demnach nicht mehr behaupten, Ullrich habe allein in einem Jahr 35 000 Euro ausgegeben, um von dem spanischen Arzt Eufemiano Fuentes Dopingmittel zu kaufen. Als Anlage hatte Ullrich eine entsprechende eidesstattliche Erklärung hinzugefügt.

Fuentes gilt als Drahtzieher eines Dopingrings, den die spanische Polizei aufgedeckt hat. In den Unterlagen von Fuentes stieß die spanische Polizei immer wieder auf den Namen „Jan“, in einem Fax, das von Fuentes unterschrieben ist, wurde ein „Jan Ulrich“ erwähnt. Auch Ullrichs sportlicher Mentor Rudy Pevenage taucht in den Fuentes-Unterlagen auf. Ullrichs Manager Wolfgang Strohband erklärte gestern dem Tagesspiegel: „Ich weiß nichts von dieser Anzeige. Wir haben eine Einstweilige Verfügung gegen ihn erwirkt, das muss reichen.“

Da die eidesstattliche Erklärung nun bei Gericht eingeführt worden ist, bekommt sie eine besondere Qualität. Erweist sie sich als falsch, wäre ihre Abgabe strafbar. Zudem müsste die Staatsanwaltschaft von sich aus ermitteln, sollte sie genug Anhaltspunkte haben, dass Ullrich falsche Angaben gemacht habe. Der Profi bestreitet, jemals gedopt zu haben. Er habe auch nie Kontakt zu Fuentes gehabt. Sein Anwalt hatte schon früher betont, das Fax mit dem Namen „Ulrich“ sei weder ein Fax des Radprofis noch sei es an Ullrich gerichtet. fmb

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