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Sport: FRANKREICH – ITALIEN

Gruppe C, Letzigrund Zürich, 20.45 Uhr, live im ZDF

Das Endspiel der WM 2006 bekommt bei der Europameisterschaft eine frühe Neuauflage. Und es ist wieder ein Endspiel. Dieses Mal geht es aber nicht um den Titel, weit gefehlt. Lediglich um den Einzug ins Viertelfinale wird heute gespielt, ein Ziel, das sowohl Weltmeister Italien als auch die 2006 im Elfmeterschießen unterlegenen Franzosen fest eingeplant hatten. Nach dem eindrucksvollen Durchmarsch der Niederländer in der Gruppe C heißt es heute aber bereits: entweder oder. Entweder Frankreich oder Italien – oder keiner von beiden. Wenn Rumänien gegen die Niederlande gewinnt, ist der Ausgang der Partie nicht mehr relevant (siehe Kasten oben links). Deswegen hoffen nun zwei gesamte Nationen, dass der niederländische Trainer Marco van Basten nicht – wie Portugal am Sonntag – seine B-Elf auf den Rasen schickt, um die Stars für das sicher erreichte Viertelfinale zu schonen. Italien fürchtet eine EM-Verschwörung. „Holland, bleib ehrlich“, titelte die Zeitung „Tuttosport“. Bereits 2004 hatte ein solches „Komplott“ den Italienern nach eigener Auffassung den Einzug ins Viertelfinale verwehrt. Schweden und Dänemark spielten im letzten Gruppenspiel 2:2, und Italien musste ungeschlagen den Heimweg antreten.

Ihr Trainer Roberto Donadoni aber glaubt an die Fairness seines Freundes van Basten. „Er ist ehrlich und korrekt. Das ist eine Garantie“, sagte er, „wir müssen an Frankreich und nicht an die Niederländer denken.“ Die Konzentration müsse sich auf ein Ziel richten, nämlich den ersten Sieg in regulärer Spielzeit gegen Frankreich seit 30 Jahren. „Wir müssen das Spiel unseres Lebens machen, ich will im Halbfinale die Revanche gegen Holland“, beschwor Torhüter Gianluigi Buffon seine Teamkollegen. Für Luca Toni ist die Konstellation ungünstig, denn bereits vor dem Turnier hatte er mit Hinweis auf seinen Bayern-Kollegen Ribéry gesagt: „Gegen Franck will ich nicht mehr auf Punkte angewiesen sein.“

Während einige der Weltmeister beim Training schon etwas Resignation spüren ließen, hat Italiens Presse das Team schon aufgegeben: „Gegen Frankreich fällt der Vorhang“, schrieb der „Corriere della Sera“. Buffon allerdings ist weiter zuversichtlich: „Wenn wir nach dieser bislang nicht so glücklichen Vorrunde weiterkommen, macht uns das noch stärker.“

Schiedsrichter: Lubos Michel (Slowakei).

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