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Lia Wälti hofft mit Turbine auf mehr als Platz drei.

© imago/foto2press

Frauen-Bundesliga: Turbine Potsdam: Mit Plan B in die neue Saison

Im oberen Tabellendrittel will Turbine-Trainer Matthias Rudolph mit seinem Team in der neuen Saison landen. Dazu soll die Mannschaft variabler spielen. Auch schon heute zum Auftakt gegen Jena.

Etwas forscher ist Matthias Rudolph geworden – was das Saisonziel angeht. War Turbine Potsdams Trainer im vergangenen Sommer noch neu in seinem Amt und mit der dementsprechend zurückhalten Maßgabe angetreten, sich im Vergleich zum vorhergehenden Platz sieben verbessern zu wollen, formuliert er nun ein etwas höheres Ziel. Das gute Abschneiden in seiner Debütsaison mit dem dritten Rang lässt ihn jedoch nicht gleich von großen Ambitionen fabulieren.

„Wir möchten im oberen Drittel landen, also unter den besten Vier“, sagt der 34-Jährige. Das will seine Mannschaft gleich zum Auftakt der neuen Saison der Fußball-Bundesliga zeigen. Turbine empfängt an diesem Sonntag FF USV Jena im Potsdamer Karl-Liebknecht-Stadion (13.30 Uhr/Sport1).

„Die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft stimmt."

Rudolph startet dann in sein zweites Jahr als Cheftrainer, nachdem er zuvor noch Assistent von Bernd Schröder gewesen war. „Der Übergang hat super geklappt“, sagt Vereinspräsident Rolf Kutzmutz. „Die Chemie zwischen Trainer und Mannschaft stimmt. Er schafft es, die Spielerinnen an ihre Leistungsgrenze zu führen.“ Beinahe hätte Rudolph in der Vorsaison die Potsdamerinnen sogar unter die besten Zwei geführt. An 14 der 22 Spieltage waren sie Tabellenführer, sechsmal Zweiter – am Ende landeten sie jedoch auf Platz drei. „Das war ärgerlich“, Kapitänin Lia Wälti. „Aber da haben wir gemerkt, dass eine Saison lang ist und vieles stimmen muss, damit es bis zum Schluss reicht."

Je näher das Saisonende rückte und die Chance auf einen zuvor nicht erwarteten Coup größer wurde, wirkten die Spielerinnen verkrampft. Besonders in den wichtigen Heimspielen gegen Wolfsburg (1:3) und München (0:4) machte sich das bemerkbar. Nun hoffen Wälti und ihre Teamkolleginnen, dass sie daraus gelernt haben.

Die Mannschaft will variabler werden

Neben solch einem Plus an Erfahrung soll obendrein mehr taktische Raffinesse den nächsten Entwicklungsschritt herbeiführen. Zunehmend dechiffrierten die Gegner in der vorigen Rückrunde das Spiel der Potsdamerinnen. „Da haben wir schon gesehen, dass es echt gut gewesen wäre, einen Plan B zu haben und nicht immer nur zu versuchen, mit Plan A durchzukommen“, sagt die Schweizerin Wälti.

Entsprechend legte Rudolph den Fokus während der Vorbereitung und ließ verschiedene Spielsysteme einstudieren. „Wir müssen variabler werden. Es geht darum, auf Situationen reagieren zu können“, sagt er. In seine Taktiküberlegungen kann Rudolph auch drei Neuzugänge einbeziehen. Während die Schwedin Amanda Ilestedt (zuvor FC Rosengard) und Rahel Kiwic aus der Schweiz (MSV Duisburg) vor allem die Defensive stabilisieren sollen, ist Nina Ehegötz (Leverkusen) für die Offensive eingeplant. Insgesamt ist der Kader weitestgehend zusammengeblieben. „Das ist eine gute Basis. Und die drei Neuen machen uns jetzt in der Breite viel stärker. Dadurch haben wir ein paar mehr Optionen als vergangene Saison“, sagt Mittelfeldspielerin Wälti.

Präsident Rolf Kutzmutz ist deshalb beim Saisonziel deutlich forscher als Rudolph. „Es muss unser Anspruch sein, unter die ersten beiden zu kommen“, sagt er. Rudolph will so weit nicht vorpreschen. Wobei er aber mit einem Lächeln anmerkt: „Mein Ziel von den Top vier bietet ja Spielraum. Die ersten beiden gehören schließlich dazu.“

Tobias Gutsche

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