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Frauen-Eishockey: Kanada erneut Olympiasieger

Kanadas Puckjägerinnen haben ein zweites Eishockey-Wunder in Turin nicht zugelassen und sich souverän das programmierte Olympia-Gold abgeholt.

Turin - Durch den 4:1 (2:0, 2:0, 0:1)-Erfolg gegen Sensationsfinalist Schweden triumphierten die «Ahornblätter» wie schon vor vier Jahren in Salt Lake City. Der im Halbfinale an Schweden gescheiterte Weltmeister USA konnte sich nach dem 4:0 (3:0, 1:0, 0:0) über Finnland mit Bronze trösten. Die deutsche Auswahl gewann das Spiel um Platz fünf nach einem Penalty-Drama 1:0 gegen Russland und schaffte ihre beste Olympia-Platzierung.

Schweden hatte nach dem Kraftakt gegen die USA Favorit Kanada im Finale lange Zeit wenig entgegen zu setzen. Die zuvor überragende Torhüterin Kim Martin ließ nach nur drei Minuten einen haltbaren Rückhandschuss von Gillian Apps passieren und schenkte der Torjägerin ihren siebten Turniertreffer. Caroline Ouelette (13.), Cherie Piper (29.) und Jayna Hefford (31.) entschieden die Partie für Kanada, das in der Vorrunde einen 8:1-Kantersieg gegen Schweden gefeiert hatte. Gunilla Andersson (46.) verkürzte für die Skandinavierinnen.

Im spannendsten Platzierungsspiel des Tages revanchierte sich das DEB-Team gegen Russland für das 0:5 in Salt Lake City, das beim damaligen Olympia-Debüt Rang sechs bedeutet hatte. Deutsche Heldinnen des Abends waren die 18-jährige Torhüterin Jennifer Harß, die alle vier russischen Penaltys parierte, sowie Maritta Becker und Nikola Holmes. Die beiden letzten deutschen Schützinnen verwandelten und wurden in einer Traube auf dem Eis von den Mitspielerinnen gefeiert. «Das war das Spiel meines Lebens. Ich bin völlig fertig», sagte Harß, die schon gegen Ende der regulären Spielzeit mit zwei tollen Paraden eine Niederlage verhindert hatte.

«Eine überragende Leistung. Der fünfte Platz in der Welt ist ein Superergebnis», erklärte DEB-Sportdirektor Franz Reindl. NOK-Präsident Klaus Steinbach fieberte während der Partie mit und zeigte sich danach ebenfalls sehr zufrieden: «Das war superspannend. Sie haben von Bronze geträumt, aber der fünfte Platz war das Maximale, was sie erreichen konnten.»

Kurzen Prozess machten die Amerikanerinnen mit Finnland. Überragende Spielerin war Katie King, der nach der schnellen Führung durch Kelly Stephens (3.) mit Treffern in der 9., 12. und 22. Minute ein Hattrick gelang. Bronze war nach Gold 1998 und Silber 2002 aber nur eine kleine Entschädigung für das verpasste Endspiel. Siebter wurde die Schweiz durch das 11:0 (4:0, 6:0, 1:0) über Italien. (Von Robert Semmler, dpa)

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