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Kaltschale. Schröder und seine Spielerinnen feierten zuletzt das Double.

© dpa

Frauenfußball: Turbine Potsdam: In bester Tradition

Der Meister will seinen Titel verteidigen. Turbines Fußballerinnen starten am Sonntag als Favorit in die Bundesliga.

Die Fußball-Frauen des 1. FFC Turbine Potsdam sind zwar in Besitz der Meisterschale. Doch vor der am heutigen Sonntag um 14 Uhr mit einem Heimspiel gegen den Hamburger SV beginnenden neuen Spielzeit reichte es noch nicht dazu, den Titelträger von 2010 auf der Schüssel einzugravieren. Möglicherweise wartet der Deutsche Fußball-Bund (DFB) das Saisonende ab, um dann im Frühjahr 2011 den Schriftzug Turbine Potsdam gleich zum dritten Mal in Serie auf der Trophäe verewigen zu können. Denn: „Unsere Zielstellung ist klar. Wenn man Meister und Champions-League-Sieger geworden ist, will man diese Titel auch verteidigen“, sagte Turbine-Trainer Bernd Schröder. „Zudem wollen wir im DFB-Pokal möglichst weit kommen.“

Der Kreis der Favoriten ist für den 68-Jährigen überschaubar. „Frankfurt, Duisburg und Potsdam werden das Rennen unter sich ausmachen“, sagte Schröder. Weil Frankfurt keine zusätzliche Belastung durch die Champions League und eine gute Mischung in der Mannschaft habe, sieht Schröder den Erzrivalen vom Main sogar noch besser aufgestellt als Vizemeister Duisburg.

Turbine glaubt sich allerdings ebenfalls auf dem richtigen Weg. „Die Vorbereitungszeit war sehr kurz, aber intensiv. Wir hatten in 20 Tagen 50 Trainingseinheiten und fünf Testspiele“, sagt Schröder. Die erfolgreiche Stammmannschaft ist Potsdam erhalten geblieben. Mit Verteidigerin Inka Wesely und Mittelfeldspielerin Daniela Löwenberg wurden zudem zwei Talente von der SG Essen-Schönebeck verpflichtet.

Über Schröders persönliche Zukunft darf weiter spekuliert werden. Eigentlich wollte der Trainer im kommenden Sommer aufhören – nach der Heim-WM 2011, deretwegen die Bundesligasaison schon Mitte März beendet wird. Doch die Ära Schröder geht wohl weiter. „Das Feld muss bestellt sein. Und wir sind dabei. Wenn es so weit ist, dann kann der Cheftrainer abtreten, ohne dass etwas passiert“, sagt Schröder.

Doch insgeheim hat er längst die Agenda 2012 ausgerufen. „Es gab mit Guy Roux einen Trainer, der war von 1964 bis 2005 mit einer ganz geringen Unterbrechung 41 Jahre lang Trainer bei AJ Auxerre in Frankreich. Diesen Rekord möchte ich brechen“, sagte der seit 1971 bei Turbine Potsdam tätige Schröder mit einem Schmunzeln. „Bis 2012 weiterzumachen, wäre sicher eine Möglichkeit.“

Jennifer Zietz käme das sehr gelegen. „Für mich wäre es eine Riesenumstellung, sich an einen neuen Trainer gewöhnen zu müssen. Ich kenne das ja gar nicht anders“, sagte die Turbine-Spielführerin. „Mir wäre wichtig, dass es so bleibt. Wir trainieren hart, haben aber auch Erfolg.“

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