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Schubert und die Freezers spielen am Freitag gegen die Eisbären in Hamburg.

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Freezers-Spieler Christoph Schubert: "Wir kommen den Eisbären immer näher"

Eishockeyspieler Christoph Schubert, seit drei Jahren als Verteidiger in Hamburg, spricht im Interview über das neue Selbstbewusstsein der Freezers.

Christoph Schubert, am Freitag (19.30 Uhr, Liveübertragung auf Laola1.tv) haben Sie mit den Freezers die Chance, einen Klubrekord aufzustellen. Ein Erfolg gegen die Eisbären wäre der neunte Sieg in Serie für Hamburg. Sie sind Fünfter, die Berliner Achter. Wie optimistisch sind Sie?

Das sind immer solche Spiele, wo der Tabellenstand wurscht ist. Natürlich sind wir heiß darauf. Aber der Tabellenstand heißt nicht viel. Aber natürlich wollen wir unsere Serie fortführen, aber wichtiger ist, dass wir weiter so gut spielen wie zuletzt.

Woher kommt eigentlich der Lauf der Freezers? Der Saisonstart war ja eher durchwachsen in Hamburg...

Wir haben inzwischen viel Selbstbewusstsein, dank der Eisbären: Die Berliner haben uns am 18. Oktober den absoluten Genickschuss gegeben, nach der Niederlage in Berlin waren wir Tabellenletzter. Da haben wir uns zusammengesetzt und alles hinterfragt und dann endlich das gemacht, was wir können. Spaß haben, spielen, siegen. Wir haben uns reingekniet und das Selbstvertrauen war zurück. Wir konnten eben alle vorher nicht mit der Situation umgehen, dass wir so viele Verletzte hatten. Bis heute haben wir noch nicht einmal den kompletten Kader zusammen. Ich bin ja nach meiner Gehirnerschütterung auch erst seit zwei Spielen wieder dabei. Aber wir kommen inzwischen damit klar und können Ausfälle kompensieren. Das macht viel aus und erklärt auch unsren Erfolg.

Im Prinzip haben Sie in Hamburg die Eisbären ja kopiert, ein Team um junge deutsche Spieler aufgebaut. Es scheint so, als hätten Sie die Berliner in deren Entwicklung eingeholt, sogar überholt?

Ich glaube wir haben eine gute Mischung im Kader. Die Eisbären haben es uns jahrelang vorgemacht, stimmt. Was die jungen Deutschen betrifft hatten sie einen Vorsprung. Spieler wie Busch, Hördler, Rankel und Constantin Braun sind schon seit Jahren Leistungsträger. Bei uns ist ein David Wolf erst seit zwei Jahren dabei. Wir sind auf dem richtigen Weg, aber in der Entwicklung sind wir noch hinter den Eisbären. Bei uns kam der Schub an guten jungen Spielern später. Aber inzwischen ist er ein guter Grundstock.

Wie stark schätzen sie die Eisbären denn in dieser Saison noch ein? Viel ist denn vom Berliner Serienmeister der vergangenen Jahre noch übrig?

Ganz viel. Berlin ist eine überragende Mannschaft, und das nicht erst seit zehn Jahren. Jedes Mal, wenn sie Meister geworden sind, hatten sie das auch verdient. Sie sind immer noch stark, auch wenn sie jetzt mal unglücklich verlieren wie zuletzt gegen Düsseldorf. Aber da hatten die 78 Schüsse aufs Tor, das ist schon frech. Die Offensivkraft der Berliner darf man auf keinen Fall unterschätzen. Aber letzte Saison hatten wir sie am Rande der Verzweiflung im Play-off-Viertelfinale. Wir hatten es in der Hand. Aber das ist vorbei. Wir kommen ihnen immer näher.

Sie sind erst seit dem vergangenen Wochenende wieder dabei, hatten wochenlang wegen einer Gehirnerschütterung pausiert. Wie gut geht es Ihnen inzwischen wieder?

Gut, zum Glück. Waren ja doch neun Wochen, die ich da pausieren musste. Die ersten fünf Wochen waren nicht so witzig. Ich habe quasi nur auf der Couch gelegen. Aber seit den letzten zwei Wochen sind die Symptome weg.

Sie sind ja nun schon im vierten Jahr bei den Freezers, sind erst 31 Jahre alt und haben einen Rentenvertrag, was glauben Sie, wo in Hamburg die Reise mittelfristig hingeht?

Also das mit dem Rentenvertrag nehme ich ja übel (lacht). Ich will ja mit 35 Jahren dann noch nicht aufhören. Nein ganz ehrlich. Wir sind von Jahr zu Jahr besser geworden, und haben uns in dieser Saison noch mal gesteigert. Von 13 Spielen haben wir nur eines verloren und das war ärgerlich, die Niederlage in Krefeld. Wir wollen jetzt erst mal zeigen, dass wir unter die Top vier der Liga gehören. Dann wollen in dieser Saison den nächsten Schritt machen, in die Play-offs und dort ins Halbfinale. Und dann schauen wir mal, was passiert.

Die Fragen stellte Claus Vetter.

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