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Wie die Schneekönige. Ilkay Gündogan (l.) und Marcel Schmelzer nach dem Sieg in Freiburg.

© dapd

Freiburg - Dortmund 0:2: Erfolgreich auf Schnee

Borussia Dortmund gewinnt nach dem grandiosen Champions-League-Sieg über Real Madrid mit 2:0 im Schneegestöber beim SC Freiburg.

Jürgen Klopp war nach dem 2:0 (1:0) beim SC Freiburg in einer komfortablen Lage. Im Gegensatz zu seinem Freiburger Trainerkollegen Christian Streich oder dem SC-Präsidenten Fritz Keller musste Klopp weniger über nicht gegebene Elfmeter oder unberechtigte Freistöße sprechen, die zu Toren führen. Der Trainer von Borussia Dortmund erlaubte sich einen Gesamtblick auf die Situation seiner Mannschaft. „Das ist das Irrwitzige: Da schlägst du Real Madrid und stehst am nächsten Morgen vor der Frage, ob du den SC Freiburg ernst nimmst“, sagte Klopp. „Noch mehr als sonst darfst du dir keinen Ausrutscher erlauben.“ So gesehen hat Dortmund beim Sieg im Freiburger Schneetreiben nicht nur seinen ersten Auswärtssieg erzielt, sondern wegen der Wetterbedingungen einen besonderen Charaktertest bestanden. „Früher durften wir bei so einem Wetter nicht raus zum Kicken, weil die Mutter es nicht erlaubt hat, heute mussten wir raus“, kommentierte Klopp nach den Toren von Neven Subotic (54.) per Kopf und Mario Götze kurz vor dem Abpfiff.

Vor der Partie in Freiburg hatte sich der Deutsche Meister mit dem Vorwurf beschäftigt, nach Champions-League-Spielen in dieser Saison nicht gewinnen zu können. Das, so meinte BVB-Manager Michael Zorc, sei kein Gesetz. Allerdings musste das nun in Freiburg ausgerechnet bei nahezu irregulären Bedingungen bewiesen werden. „Wir hatten einen Plan bis etwa eine Stunde und 15 Minuten vor dem Spiel. Den konntest du vergessen und in den Sack hauen, weil der Schnee liegen blieb“, sagte Klopp.

Die Freiburger beschäftigten sich anschließend vermehrt mit einigen Entscheidungen von Schiedsrichter Marco Fritz. Während SC-Trainer Christian Streich sich dazu nicht äußern, sondern „die Sache sportlich nehmen“ wollte, eilte Freiburgs Klubchef Keller in die Schiedsrichterkabine, um besonders einer Entscheidung Fritz’ auf den Grund zu gehen. In der 15. Minute stoppte Robert Lewandowski den Ball im eigenen Strafraum mit seinem weit vom Körper gestreckten Arm. Doch blieb der Elfmeterpfiff aus. „Er hat das eingesehen und gesagt, dass es Fehler von ihm waren“, berichtete Keller und sprach bewusst im Plural.

Denn auch Götze beging ein für das Spiel mitentscheidendes Handspiel, als er vor seinem 2:0 den Oberarm einsetzte, um den Ball zu kontrollieren. Befeuert wurde der Freiburger Ärger aber auch durch eigene Ungenauigkeiten. Zu viele Chancen ließen sie in der ersten Halbzeit aus, in der sie auf dem rutschigen Rasen besser zurechtkamen als der Gast aus Dortmund.

„Bei solchen Bedingungen darfst du nicht die Lust verlieren, das hat die Mannschaft beherzigt und deshalb verdient gewonnen“, sagte Klopp. Man habe vor dem Spiel notgedrungen den Plan geändert: „Wenn der Ball nicht rollen kann, muss er fliegen.“ Das Dortmunder Winterrezept ging auf: Zehn Minuten nach Wiederanpfiff verwandelte Subotic einen Freistoß von Marco Reus mit dem Hinterkopf zur Führung. Die Gegenwehr der Freiburger ließ etwas nach, in der 86. Minute machte der BVB mit einer der wenigen Kombinationen den Sieg perfekt. Kevin Großkreutz und Lewandowski spielten Götze frei, der traf aus 13 Metern flach ins Eck.

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