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Freude hoch drei. Leverkusen bleibt durch den Sieg vor den Bayern.

© dpa

Freiburg - Leverkusen 0:1: Bayer sichert sich Platz zwei

Leverkusen sichert sich durch den 1:0-Sieg beim SC Freiburg den zweiten Platz und muss sich für die Champions League nicht mehr qualifizieren.

Am Ende stand sogar Jupp Heynckes vor dem Leverkusener Fanblock und ließ sich bejubeln. Leverkusens Sportdirektor Rudi Völler hatte Heynckes überzeugt, doch in die Kurve zu kommen, um nach dem 1:0-Sieg beim SC Freiburg den zweiten Platz und die direkte Qualifikation für die Champions League zu feiern. Ursprünglich wollte Heynckes den spontanen Feierlichkeiten fern bleiben. Während Völler den Auftritt als Versöhnung betrachtete, wollte Heynckes davon nichts wissen. „Wenn Sie als Trainer zu den Bayern gehen, gibt es immer Irritationen, eine Versöhnung war gar nicht nötig“, sagte er. Naja, Völler berichtete etwas anderes. Er beschrieb einen „sehr angespannten Trainer in dieser Woche“.

Aber der angespannte Trainer sah, wie sehr seine Mannschaft bemüht war, die Partie früh zu entscheiden. Eren Derdiyok hatte in der 2. und 11. Minute zwei gute Chancen. Dann agierte Sydney Sam umständlich und Balitschs Kopfball landete in den Armen von Freiburgs Torwart Oliver Baumann. Doch Bayer hatte dann zunehmend Mühe, den Gegner vom eigenen Tor fern zu halten. In der 37. Minute vergab Papiss Demba Cisse zwei gute Chancen für Freiburg. Kurz vor der Pause trat Arturo Vidal eine Ecke, Hanno Balitsch köpfte den Ball in Richtung Freiburger Tor, am Ende aber war es Makiadi, der dem Ball den entscheidenden Drall über die Linie des Freiburger Tores gab.

Dieser Treffer nahm Bayer viel Druck. Jetzt stand auch Jupp Heynckes als Sieger da, wie irgendwie auch sein Gegenüber Robin Dutt, der Freiburg nach vier Jahren Richtung Leverkusen verlässt und künftig in der Königsklasse spielt. Heynckes war anzusehen, wie erleichtert er war. Auch Völler sagte: „Wir haben ein Endspiel gewonnen. So ein Spiel wie heute hat uns allen gut getan.“

Diesmal waren sie in Leverkusen stolz darauf, „Vizekusen“ zu sein. Die Anspannung vor dem Spiel war enorm. „Wir mussten heute alles abrufen, um zu gewinnen“, analysierte Völler, dessen eigentliche Botschaft lautete: Leverkusen, lange als Klub der schwachen Nerven tituliert, hatte einen besonderen Härtetest bestanden. „Es gibt zweite Plätze, die nicht so schön sind", sagte Völler.

Auch Heynckes lobte die Einstellung seiner Mannschaft, auch wenn die nicht immer spielerisch überzeugt hatte. „Das war heute nicht so einfach, ich freue mich deshalb sehr für meine Spieler“, sagte Heynckes nach der Partie, die vor 24 500 Zuschauern zumeist bei strömendem Regen stattfand. „Mit so einem Punktestand kann man normalerweise auch um die Meisterschaft mitspielen“, sagte der Trainer. Anschließen pendelte Jupp Heynckes sprachlich zwischen Gegenwart und Zukunft.

Zuvor war er als Leverkusen-Trainer aufgetreten, nun schaltete er um und redete als zukünftiger Bayern-Coach. Er sei sicher, sagte Heynckes, dass der FC Bayern München als Bundesliga-Dritter sich für die Champions League qualifizieren werde. Heynckes sprach in dieser Sekunde von „Wir“, und zwar nicht bloß einmal. „Die Spieler, die wir noch verpflichten werden, werden uns dabei helfen“, sagte er. Uns, den Bayern.

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