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Im Land der untergehenden Sonne: Trainer Littbarski blickt in Richtung Zweite Liga.

© dpa

Freiburg - Wolfsburg 2:1: Wolfsburg taumelt weiter

Auch "Litti" findet keine Mittel: Der VfL Wolfsburg verliert 1:2 in Freiburg. Für den Meister von 2009 ist es bereits die vierte Niederlage hintereinander.

Dieter Hoeneß schrieb noch ein paar Autogramme und stieg dann in den Mannschaftsbus. „Wenn wir so weiter spielen, schaffen wir es“, sagte er. Das gute Spiel der Wolfsburger hatte beim 1:2 (1:1) gegen den SC Freiburg zwar keine Punkte gebracht, den zuletzt kritisierten Manager aber offenbar zuversichtlich gestimmt. „Sie haben das Spiel doch gesehen“, sagte Hoeneß kopfschüttelnd, als ihn ein Fernsehreporter auf die schlechte Bilanz von Pierre Littbarski ansprach, der sein zweites Spiel als Wolfsburger Übergangstrainer verloren hatte. „Der einzige Vorwurf, den man machen muss, ist die Chancenauswertung.“ Der Klassenerhalt, er scheint in den Augen des Managers wieder machbarer geworden zu sein.

Auch der vom dolmetschenden Assistenten zum Chef aufgestiegene Littbarski zeigte sich nach der Niederlage mehr optimistisch als niedergeschlagen. „Wir gehen positiv aus dem Spiel“, sagte der 50-Jährige. „Nur, wenn wir uns wie heute präsentieren, können wir auch Punkte holen.“ Trotz aller Zuversicht aber bleibt die Lage für den VfL nach vier Niederlagen hintereinander und mit nur 23 Punkten weiter prekär. Heftige Vorwürfe machten die Wolfsburger jedoch weniger sich selbst als Schiedsrichter Robert Hartmann. Der hatte in seinem ersten Bundesligaeinsatz ein Handspiel von Anton Putsila in der 43. Minute nicht geahndet. Der Weißrusse hatte im Mittelfeld just in dem Spielzug den Ball mit der Hand berührt, der nach einer guten ersten Hälfte des VfL kurz vor der Pause zum Ausgleich durch Stefan Reisinger führte. „Der Ausgleich fiel nach einer Fehlentscheidung“, sagte Hoeneß. Littbarski sprach von einem „irregulären Tor, das unsere Spieler um den Lohn gebracht hat“.

Nach dem Tor hatte es tumultartige Szenen gegeben. Mehrere Wolfsburger Spieler bedrängten den Assistenten. Auch Freiburgs Trainer Robin Dutt kam herbei gerannt und diskutierte mit. Das Schiedsrichtergespann entschied sich, den Treffer anzuerkennen. „Es war keine Absicht, das sage ich als Freiburger Trainer“, sagte Dutt.

Dass allerdings noch weitere Faktoren das Spiel zugunsten seiner Mannschaft entschieden hatten, sah Dutt ebenfalls. „Ohne Oliver Baumann hätte Wolfsburg hier einen Punkt geholt“, sagte der Freiburger Trainer. Der 21 Jahre alte U-21-Nationaltorwart war in der Schlussphase die prägende Figur und brachte die Wolfsburger mit seinen Paraden zur Verzweiflung. Dazu traf Cicero in der 90. Minute das Lattenkreuz.

19 200 Zuschauer hatten neben Baumann einen zweiten überragenden Spieler gesehen. Der Brasilianer Diego nutzte die Freiheiten, die ihm Littbarski direkt hinter den Spitzen eingeräumt hatte. Die Vorlage zur Wolfsburger Führung aber kam in der 28. Minute von Sanli Tuncay, dessen verlängerten Pass Patrick Helmes mit einem schönen Heber im Freiburger Tor unterbrachte. Und schließlich war es Freiburgs Torschütze vom Dienst, der Senegalese Demba Pappis Cissé, der die „Partie entschied“, wie Littbarski es sah. In der 70. Minute erzielte Cissé sein 16. Saisontor. „Jetzt müssen wir Punkte holen“, sagte Dieter Hoeneß nach dem Spiel. In seinen Augen hat die Niederlage von Freiburg die Chancen darauf gesteigert.

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