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Alles gegeben, aber am Ende gescheitert. Angelique Kerber hat den Einzug ins Halbfinale der French Open verpasst.

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French Open: Kerber verpasst Halbfinale

Angelique Kerber ist bei den French Open im Viertelfinale an Sara Errani gescheitert. Dabei hatte die Deutsche im zweiten Satz die große Chance, das Match noch zu drehen.

Angelique Kerbers Traum vom ersten Halbfinale bei den 82. French Open ist geplatzt: Die Tennis-Weltranglisten-Zehnte aus Kiel unterlag im Viertelfinale am Dienstag der Italienerin Sara Errani 3:6, 6:7 (2:7). Die US-Open-Halbfinalistin verpasste es damit, als siebte Deutsche und als erste seit Steffi Graf 1999 in die Vorschlussrunde des wichtigsten Sandplatzturniers der Welt einzuziehen. Nach 1:39 Stunden Spielzeit musste sich die 24-Jährige der an Nummer 21 gesetzten Errani geschlagen geben, die in dieser Saison bereits drei Turniersiege auf roter Asche gefeiert hat.

Kerber scheiterte in Paris ebenso in der Runde der besten Acht wie im Vorjahr die Darmstädterin Andrea Petkovic. „Angie muss sich nichts vorwerfen. Sie hat alles gegeben und ein klasse Match gespielt. Am Ende hat etwas die Kraft gefehlt“, sagte Bundestrainerin Barbara Rittner. Sie hatte die Chancen im Vorfeld auf 50:50 beziffert.

Kerber wirkte zu Beginn zwar nicht nervös, aber platt und kam nur schwer ins Match. Die laufstarke Errani war dagegen hellwach und nahm Kerber sofort den Aufschlag ab. Dann schien die Schleswig-Holsteinerin sich reinzukämpfen, beim 2:4 wehrte sie einen Breakball ab, um das Aufschlagsspiel mit einem furiosen Schmetterball von der Grundlinie für sich zu entscheiden. Mit geballter Faust schrie sie auf dem zweitgrößten Court Suzanne Lenglen die Freude heraus.

Allerdings ließ sich die 25-jährige Errani, die nun erstmals unter die Top 15 vorstößt und die neue italienische Nummer eins wird, davon nicht beeindrucken. Die bisherige Sandplatzkönigin dieser Saison spielte nahezu fehlerlos und traf fast nach Belieben die Linien. Errani hielt hochkonzentriert ihren Aufschlag und breakte Kerber nach nur 38 Minuten erneut zum Gewinn des ersten Satzes.

Im zweiten Satz spielte sich Kerber frei, Errani leistete sich ihre erste Schwächeperiode, und prompt gelang Kerber das Break zum 2:1. Es folgte ein Breakfestival. Zwischenzeitlich ließ die variable Linkshänderin aufblitzen, weshalb sie das bisher einzige Duell gegen Errani zu Beginn des Jahres im australischen Hobart locker mit 6:1, 6:2 für sich entschieden hatte. Aber das war auf Hartplatz. Sand war bis zu diesem Jahr Kerbers ungeliebter Belag.

Die zuletzt durch ihre mentale Stärke überzeugende deutsche Nummer eins hatte im zweiten Durchgang alle Chancen, schenkte aber gleich viermal ein Break wieder her und vergab bei einer 6:5-Führung und eigenem Aufschlag zwei Satzbälle.

Errani erinnert mit ihrer gedrungenen Statur an Francesca Schiavone, die 2010 in Paris als erste Italienerin ein Grand-Slam-Turnier gewonnen hatte. Am Ende nutze sie ihren ersten Matchball: Ein Rückhand-Longline-Return Kerbers landete seitlich im Aus. Errani trifft im ersten Grand-Slam-Halbfinale ihrer Karriere auf US-Open-Siegerin Samantha Stosur aus Australien, die die Slowakin Dominika Cibulkova mit 6:4, 6:1 bezwang. Kerber kann sich mit dem zweitbesten Karriereresultat bei einem der vier wichtigsten Turniere und einem Preisgeld von 155 000 Euro trösten. (dpa)

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