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French Open: Petkovic und Kohlschreiber verhindern Blamage

Philipp Kohlschreiber und die erst 19 Jahre alte Grand-Slam-Debütantin Andrea Petkovic haben ein komplettes French-Open-Desaster für das deutsche Tennis-Team verhindert.

Paris - Der Weltranglisten-32. Philipp Kohlschreiber setzte sich in der ersten Runde der French Open in Paris in einem Fünf-Satz-Krimi mit 6:2, 3:6, 7:5, 4:6, 17:15 gegen den Tschechen Lukas Dlouhy durch. Andrea Petkovic gewann überraschend 4:6, 6:3, 6:3 gegen Jarmila Gajdosova aus der Slowakei und zog als einzige von vier bislang gestarteten deutschen Spielerinnen in die zweite Runde des bedeutendsten Sandplatz-Turniers der Welt ein.

Dagegen scheiterten Anna-Lena Grönefeld, Angelique Kerber und Sandra Klösel ebenso in Runde eins wie Benjamin Becker. An diesem Mittwoch greifen Martina Müller und Julia Schruff ins Geschehen ein. Ohne Probleme meisterte Roger Federer seine Erstrunden-Aufgabe. Der Schweizer gewann gegen Michael Russell aus den USA 6:4, 6:2, 6:4.

Petkovic: "Bin fast gestorben vor Nervosität

"Ich habe nicht erwartet, dass ich gewinne. Ich bin fast gestorben vor Nervosität", sagte die in der Weltrangliste auf Position 150 notierte Petkovic nach ihrem Coup gegen die 64 Plätze besser eingestufte Slowakin. In der zweiten Runde trifft sie nun auf die Französin Marion Bartoli, nachdem sie sich erst mit drei Siegen in der Qualifikation in das Hauptfeld gekämpft hatte. "Ich war ziemlich kaputt, aber jetzt bin ich einfach nur glücklich", sagte Petkovic.

Ihre Fedcup-Kollegin Grönefeld dagegen war völlig deprimiert. "Es kann nicht mehr viel schlimmer werden", sagte sie nach ihrer 5:7, 4:6-Niederlage gegen die Französin Mathilde Johansson. Für die 21-Jährige, die 2006 in Paris mit dem Viertelfinal-Einzug und 2003 mit dem Sieg beim Junioren-Turnier zwei der wichtigsten Erfolge ihrer Karriere gefeiert hatte, war es bereits die neunte Erstrunden-Pleite in diesem Jahr. "Ich habe das Match selber entschieden, im negativen Sinn. Das ist eine mentale Sache", sagte sie. "Ich habe versucht, positiv zu sein, aber das ist in dieser Situation nicht einfach." Was sie damit meine, erklärte Grönefeld erst auf Nachfrage. Ihr ehemaliger Trainer Rafael Font de Mora saß demonstrativ in Reihe zwei. "Bei den Gegnern! Das hilft nicht gerade, da kann man sich nicht freimachen", sagte Grönefeld und konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten.

Becker: Bin froh, dass Sandplatzsaison vorüber ist

Für die innerhalb eines Jahres in der Weltrangliste von Platz 14 auf 57 abgestürzte Grönefeld war selbst die Nummer 126 der Welt eine Nummer zu groß. Gegen die erst mit einer Wildcard ins Hauptfeld gekommene 22-jährige Johansson unterliefen ihr vor den Augen von Fedcup-Chefin Barbara Rittner und Daviscup-Kapitän Patrik Kühnen 14 Doppelfehler. Nach 94 Minuten war das ungleiche Duell beendet.

Chancenlos war auch der erkältete Becker gegen den ebenfalls mit einer Wildcard gestarteten Franzosen Mathieu Montcourt. Der 25 Jahre alte Saarländer verlor glatt in drei Sätzen mit 3:6, 1:6, 3:6. "Ich bin froh, dass die Sandplatz-Saison jetzt vorbei ist", sagte Becker, zu dessen Lieblingsbelägen die rote Asche noch immer nicht gehört. "Ich habe gute Erfahrungen auf diesem Belag gesammelt, aber es ist schön, dass es jetzt auf andere geht. Ich habe in den entscheidenden Momenten zu passiv gespielt. Es ist schwer zu gewinnen, wenn man die entscheidenden Punkte nicht macht." Auch die 19 Jahre alte Kerber stand gegen die Russin Jelena Dementjewa auf verlorenem Posten und musste sich trotz tapferer Gegenwehr 3:6, 2:6 geschlagen geben. (tso/dpa)

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