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French Open

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French Open: Safina glaubt an sich

Aus für die Tennis-Weltranglistenerste Scharapowa: Im russischen Duell war Dinara Safina die bessere.

So recht konnte Dinara Safina die Familiengene nicht verhehlen. Die jüngere Schwester des ehemaligen Weltranglistenersten Marat Safin schrie ihren Frust auf dem Court Suzanne Lenglen inbrünstig heraus und pfefferte ihren Schläger wütend zu Boden. Das heißblütige Temperament hat sie ihrem Bruder gemein, ebenso wie das Talent, und gerade deshalb ärgerte sich die 22-jährige Russin umso mehr über eigene Fehler. Im Achtelfinale der French Open gegen Maria Scharapowa gab es diese Situation im ersten Satz beim Break zum 3:4 . Safina befürchtete, dass ihre Landsfrau ihr kaum eine Gelegenheit geben würde, diesen Fehler wieder auszugleichen. Doch diesmal lief alles anders, diesen Satz verlor Safina zwar, aber am Ende erreichte sie durch ein 6:7 (6:8), 7:6 (7:5), 6:2 das Viertelfinale.

Dass Scharapowa bis zu diesem Achtelfinale noch nicht die Form erreicht hatte, die nötig gewesen wäre, um sich den letzten Grand-Slam-Titel zu sichern, der ihrer Sammlung noch fehlt, wusste Safina jedoch. Bereits in der ersten Runde stand die Weltranglistenerste kurz vor dem Aus, und das einzige, was bisher an Scharapowas Auftritten glänzte, waren ihren neuen, goldenen Tiffany-Ohrringe im Wert von 1500 Dollar. Und so bekam auch Safina ihre Chancen. Scharapowa quittierte deren verstärkte Gegenwehr jedoch nicht mit Wutausbrüchen. Die ist nicht ihr Stil. Vielmehr nimmt sie gute Leistungen ihrer Gegnerinnen stets wie persönliche Beleidigungen auf. Mit trotzigem, starren Blick und angetrieben von verbissenem Ehrgeiz, stemmte sich Scharapowa nun mit aller Macht gegen Safina.

Doch die steckte nicht auf. Denn seit ihrem Sieg bei den Berliner German Open Mitte Mai fühlte sich die Weltranglisten-14. bereit, bei den Grand-Slam-Turnieren die Rolle der Mitfavoritin auf den Titel zu übernehmen. Doch nach der Regenpause zu Beginn des zweiten Satzesm mit der 1:0-Satzführung, schien weiter alles im Sinne Scharapowas zu laufen. Sie lag mit 5:2 vorne und hatte sogar einen Matchball. Aber Safina schaffte die Wende zu ihren Gunsten: „Maria hatte es in der Hand, aber ich habe mit einem Winner auf ihren Matchball geantwortet und danach ging es irgendwie von selber.“

Safina kämpfte, entschied den zweiten Satz im Tiebreak noch für sich und entnervte Scharapowa zunehmend mit ihren druckvollen Schlägen. „Ich habe immer daran geglaubt, dass ich sie schlagen kann. Das war einer meiner schönsten Siege“, erklärte Safina strahlend, nachdem sie das Match beendet hatte. Scharapowa sagte nur knapp: „Es war einfach nicht mein Tag und mir fehlte auch noch das Glück.“

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