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French Open: Thomas Haas: Ein glücklicher Tourist

Die Spiele auf dem ungeliebten staubigen Belag sind nur noch Kür für die frühere Nummer zwei der Welt. Thomas Haas genießt Paris und die French Open.

Beim Bergwandern in Österreich hat sich Thomas Haas mental auf die French Open vorbereitet. „Die Enttäuschung von Madrid habe ich beim Wandern in Kitzbühel vergessen“, erzählte der 31 Jahre alte Tennisprofi nach seinem Roland-Garros-Comeback. Zwei Jahre hatte er wegen seiner Schulterbeschwerden die Plackerei auf dem roten Ziegelmehl in Paris vermieden, nun steht er bei der Auflage 2009 in Runde zwei. Dem Auftaktsieg gegen den alternden Rumänen Andrei Pavel vom Dienstagabend folgt nun in dem argentinischen Qualifikanten Leonardo Mayer erneut nicht gerade ein furchteinflößender Gegner.

„Ich kenne nicht viel von dem, aber als Qualifikant hat er hier schon ein paar Matches gewonnen. Keine leichte Aufgabe“, sagte Haas zwar. Doch mit etwas Glück könnte beim zweiten Grand-Slam-Turnier des Jahres noch einmal ein Achtelfinal-Duell mit Roger Federer drin sein. So weit allerdings denkt Haas nicht (mehr). Die Spiele auf dem ungeliebten staubigen Belag sind nur noch Kür für die frühere Nummer zwei der Welt. „Ich bin froh, dass ich nochmal da bin und noch eine Runde gewinnen konnte“, sagte der Hamburger offenherzig. Und wie er da so saß in dem kleinen Interviewraum und über die Wanderung mit seiner Verlobten zur Seidlalm an der Streif plauderte, da konnte man tatsächlich den Eindruck gewinnen, dass Thomas Haas vielleicht gerade die letzten French Open seiner Karriere bestreitet.

„Ich wusste nicht, ob ich hier noch einmal antreten würde und bin eigentlich nur dabei, weil ich mich gerade wohlfühle“, sagte er. Auf Asche schmerzt die Schulter schneller, weshalb Haas sogar einen kompletten Verzicht auf die Sandplatz-Saison in Erwägung zog. In Houston erhielt er Mitte April eine Wildcard und scheiterte erst im Viertelfinale, beim Masters in Madrid unterlag er in der zweiten Runde trotz zweier Matchbälle dem Amerikaner Andy Roddick.

Einerseits hat ihn die Niederlage gegen Roddick „frustriert“, andererseits hat ihm dieses Match gezeigt, dass er auch als Ranglisten-63. an guten Tagen durchaus noch mit den Stars mithalten kann. „Ich bin nach wie vor ehrgeizig und hasse es zu verlieren“, sagte er. Fast noch größere Freude scheint es ihm aber zu bereiten, mit seiner Verlobten Sara Foster durch Paris zu flanieren. „Ich bin zum ersten Mal mit ihr hier. Es ist schön, in Paris zu sein“, erzählte Thomas Haas und klang wie ein zufriedener Frankreich-Tourist. dpa

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