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Sport: Freude über ein großartiges Jahr: "Das hat richtig Spaß gemacht" - Bald Gespräche mit Effenberg

Die vorweihnachtliche Stimmung war prächtig, das vierfache Bayern-Glück perfekt: Erst genossen sie den Halbzeit-Titel, dann die Weihnachtsfeier sowie den ersten freien Tag seit Wochen. Und schließlich war auch der vielgescholtene Stefan Effenberg bei seinem 300.

Die vorweihnachtliche Stimmung war prächtig, das vierfache Bayern-Glück perfekt: Erst genossen sie den Halbzeit-Titel, dann die Weihnachtsfeier sowie den ersten freien Tag seit Wochen. Und schließlich war auch der vielgescholtene Stefan Effenberg bei seinem 300. Bundesliga-Jubiläum angesichts baldiger Vertrags-Gespräche endlich wieder froh. Das rundum gelungene Wochenende des FC Bayern München ließ den sonst eher zurückhaltenden Trainer Ottmar Hitzfeld schwärmen. "Es war ein traumhaftes Jahr", lautete seine Bundesliga-Bilanz nach dem 2:0-Erfolg beim SV Werder Bremen, der die Münchner zum Herbstmeister kürte: "Ein sehr schöner Abschluss des Bundesliga-Jahres 1999." Manager Uli Hoeneß fand: "Das hat richtig Spaß gemacht."

Mit dem inoffiziellen Halbzeit-Titel ist den Münchnern trotz Schwierigkeiten zu Saisonbeginn ein großer Schritt in Richtung Titel gelungen. Die Statistik zeigt, dass der Herbst-Spitzenreiter meist auch am Ende ganz oben steht. "Diese Herbstmeisterschaft ist wegen unserer verletzungsbedingten Probleme am Anfang noch höher einzuschätzen", sagte Hitzfeld, "die Mannschaft hat Charakter gezeigt." Psychologisch sei die Führung ohnehin von großer Bedeutung. "Es ist wichtig, dass wir nun zwei Monate ungeschlagen sind. Das gibt eine Riesenmotivation für die Rückrunde in der Bundesliga", so Hitzfeld.

"Psychologisch ganz, ganz wertvoll", nannte Effenberg das Erreichte. Der Kapitän erhielt zudem einen persönlichen Motivationsschub: Die Bayern wollen seinen bis Juni 2001 laufenden Vertrag bald vorzeitig verlängern, "Effe" wohl auch. "Es wird mit Sicherheit demnächst ein Gespräch geben", kündigte der 31-Jährige an. Nach der Kritik der letzten Wochen war dies Balsam für die Seele.

"Es ehrt mich natürlich, wenn der Verein trotz einer negativen Berichterstattung über meine Person auf mich zukommt und eine Weiterverpflichtung anstrebt", sagte Effenberg, der auf den absoluten Rückhalt des Trainers zählen kann. Es sei "absoluter Schwachsinn", Kritik immer lediglich an Stefan Effenberg festzumachen, sagte Ottmar Hitzfeld: "Er ist für unsere Mannschaft doch mehr als wertvoll."

Auch Lothar Matthäus zog bei seiner Abschiedstour durch die Bundesliga-Stadien eine positive Bilanz. "Es war für mich ein ganz tolles und für die Mannschaft ein sehr erfolgreiches Jahr. Ein Sieg über den SV Werder bei meinem letzten Auftritt in Bremen tut mir besonders gut. Ich habe hier auch einige bittere Stunden erlebt", meinte der Rekord-Nationalspieler. Er tröstete Werder-Kapitän Dieter Eilts, der zehn Minuten vor Schluss nach einer "Notbremse" die Rote Karte sah: "Dieser Platzverweis hat mir Leid getan. Ich schätze Dieter als einen stets fairen Gegenspieler."

Der Pokalsieger besaß gegen den Rekordmeister im "Nord-Süd-Gipfel" kaum eine Siegchance. Carsten Jancker (71.) und Paulo Sergio (82.) hatten mit ihren Toren alle Träume des SV Werder zerstört. "Wir sind enttäuscht, aber nicht frustriert über diesen Ausgang", sagte Werder-Trainer Thomas Schaaf. Mit Rückblick auf die Vorrunde stellte der Coach fest: "Wir haben einige großartige Spiele gezeigt. Ich bin stolz auf diese Mannschaft. Mittelfeld-Regisseur Andreas Herzog ärgerte sich über die Niederlage: "Man darf sich gegen den FC Bayern keine Blöße geben. Zwei Fehler sind hart bestraft worden. Da haben wir uns ein wenig blöd angestellt."

Hans-Joachim Zwingmann

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