zum Hauptinhalt

Sport: Freuen und fluchen

Dortmund scheidet trotz eines 1:0-Erfolges in Mailand aus

Mailand. Gut, dass die Fußballprofis von Borussia Dortmund auf dem Spielfeld keine Möglichkeit hatten, das zeitgleiche Spiel von Lokomotive Moskau gegen Real Madrid zu sehen. Sonst hätten sie vermutlich das eine oder andere Mal kräftig geflucht, ob der vielen guten Chancen, die von Moskaus Stürmern vergeben wurden. Borussia Dortmund hätte aufgrund des eigenen 1:0-Sieges beim AC Mailand ein Treffer der Moskauer genügt, um ins Viertelfinale der Champions-League einzuziehen. Doch die Moskauer Angreifer begnügten sich damit, den Ball rechts und links am Tor der Spanier vorbeizuschießen. Schließlich verlor Lokomotive gegen Real Madrid mit 0:1 und besiegelte damit das Ausscheiden der Dortmunder in der Champions League. Damit scheiterte auch Deutschlands letzter Vertreter in einem europäischen Wettbewerb.

„Ich denke, dass wir unglücklich ausgeschieden sind“, sagte Dortmunds Trainer Matthias Sammer, „mit zehn Punkten nicht weiter zu kommen, ist ärgerlich genug.“ Aus der Gruppe C zogen der AC Mailand (12 Punkte) und Real Madrid (11 Punkte) ins Viertelfinale ein. „Die beiden waren auch die Favoriten“, sagt Sammer.

Der Erfolg der Dortmunder in Mailand kam glücklich zustande, denn der AC Mailand war lange Zeit die spielbestimmende Mannschaft. Erst in der zweiten Halbzeit kam Dortmund vor 50 000 Zuschauern im Guiseppe-Meazza-Stadion besser ins Spiel und erzielte überraschend in der 80.Minute durch Jan Koller den einzigen Treffer. Der Stürmer hatte nach einem Pass des eingewechselten Lars Ricken sich schnell im Strafraum um die eigene Achse gedreht und den Ball zum 1:0 ins Tor geschossen. „Ich bin froh, dass die Mannschaft in der zweiten Halbzeit eine gute Reaktion gezeigt hat“, sagte Sammer.

Für Mailand war das Spiel bedeutungslos, trotzdem begannen die Italiener schwungvoll und hätten nach vier Minuten durch Rivaldo in Führung gehen können. Der Brasilianer schoss den Ball aus spitzem Winkel ans Außennetz. In der zweiten Halbzeit hatte Torhüter Jens Lehmann Glück, dass ein Schuss von Gennaro Gattuso erst an den Pfosten klatschte und von Lehmanns Kopf zur Seite prallte. Erst in der Schlussphase erhöhte Dortmund den Druck, zumal sich Mailand nicht mehr sonderlich mühte. Am Sonntag wartet gegen Juventus Turin ein ungleich wichtigeres Spiel auf den AC Mailand. Ein Schuss von Marcio Amoroso, den Torhüter Christian Abbiato nur mühsam halten konnte, kündete plötzlich vom Siegeswillen der Dortmunder.

Trainer Sammer bewertete die Leistungen seiner Mannschaft in der Champions League positiv. „Die Mannschaft hat eine gute Zukunft.“ Eine Gegenwart in der Champions League jedoch gibt es für Borussia Dortmund seit gestern nicht mehr.

Zur Startseite

showPaywall:
false
isSubscriber:
false
isPaid:
showPaywallPiano:
false