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Sport: Freuet euch!

Armin Lehmann über ein klitzekleines Geschenk für Leipzig In Deutschland hat sich die Politik auf ganz viele Reförmchen geeinigt, und das Volk lernt, sich auch über finanzielle Kleinigkeiten zu freuen. Unterm Weihnachtsbaum wird nicht jeder gleich die ganz großen Geschenke finden, aber wenigstens gibt es jetzt ein paar.

Armin Lehmann über ein

klitzekleines Geschenk für Leipzig

In Deutschland hat sich die Politik auf ganz viele Reförmchen geeinigt, und das Volk lernt, sich auch über finanzielle Kleinigkeiten zu freuen. Unterm Weihnachtsbaum wird nicht jeder gleich die ganz großen Geschenke finden, aber wenigstens gibt es jetzt ein paar. Die deutschen Olympiamacher haben gerade auch ein klitzekleines vorweihnachtliches Geschenk bekommen, wenn auch nicht für sich allein, aber dafür vom IOC-Präsidenten Jacques Rogge persönlich. Der war gerade in Madrid, einer der acht Konkurrenzstädte für Leipzigs Olympiabewerbung 2012, und hat dort gesagt, alle Teilnehmer hätten gute Chancen, als Kandidaten anerkannt zu werden und damit die erste Hürde zu nehmen.

Nun werden sie natürlich wieder alle rummäkeln, die Kritiker, und schimpfen, viel weiter käme Leipzig aber ganz bestimmt nicht, wegen diesem und jenem. Es lohnt sich daher auch mal auf den Zustand der Bewerbung in anderen Städten zu gucken.

In London beispielsweise ist man fest davon überzeugt, dass es nur einen guten Grund gibt, sich zu bewerben: damit es bloß nicht Paris wird! Keine Spur von großer Euphorie, auch die Politik steht nicht so geschlossen und demonstrativ hinter der Bewerbung wie beispielsweise die deutsche Regierung. Und Paris? Da fragt man im Rathaus vergeblich, was eigentlich die Stadt an der Seine für Olympia qualifiziere. Die Antwort: Na, weil wir eben Paris sind. Das sollte für sich sprechen, finden die Franzosen und machen sich nicht wirklich mehr Gedanken über weitere Qualitäten.

Madrid wiederum hat auch so seine Probleme. Rogge hat Madrid jetzt zwar ein gutes erstes Zeugnis ausgestellt, doch Beobachter beklagen, dass Leipzig von der spanischen Hauptstadt vor allem eines lernen könne: was wahre Vetternwirtschaft sei.

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