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Sport: Freund oder Spion?

Aus und vorbei. Der Streit zwischen den Langläufern und Biathleten, der gegen Ende der Wintersportsaison eskaliert war, ist beendet.

Von Katrin Schulze

Aus und vorbei. Der Streit zwischen den Langläufern und Biathleten, der gegen Ende der Wintersportsaison eskaliert war, ist beendet. Die Langläufer können gar nicht mehr böse sein, dass die Biathleten ihre besten Läufer wegschnappen wollen. Denn jetzt haben sie sich selbst einen von der vermeintlichen Konkurrenz in Haus geholt. Frank Ullrich, der ehemalige Biathlon-Bundestrainer, wird die Nachfolge des zurückgetreten Jochen Behle als Bundestrainer der Langläufer antreten. Das klingt zunächst paradox, und ist dennoch schlau.

Schließlich ist Frank Ullrich mehr als nur ein Schlichter im Nachbarschaftsstreit; er ist so etwas wie die menschliche Verbindung zwischen beiden Lagern – quasi ein Mann für alles. Natürlich liegt der Verdacht nahe, dass Ullrich in seiner neuen Funktion nur die besten Talente für den Biathlonsport auskundschaften will. Doch es ist nicht so, dass der Mann keine Ahnung vom Langlaufen hätte. Als aktiver Biathlet zählte er stets zu den Besten in der Spur, und bis zu seiner Beförderung zum Chef war er der Lauftrainer der Biathleten.

Wie immer Ullrich sich aber auch anstellen wird, seine Berufung ist in jedem Fall wegweisend. Sie wird zeigen, wie es mit beiden Sportarten weitergeht. Schon in der kommenden Saison wird man – mit und durch Ullrich als Langlauf-Bundestrainer – sehen, ob Langlauf eine eigenständige Sportart bleibt oder doch nur der neue Zulieferer für Biathlon ist.

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