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Sport: Frisches Eis für Wolfsburg

Berlin - Die Autobahn war zugeschneit, aber Peter John Lee machte sich trotzdem auf den unsicheren Weg. Er fuhr von Wolfsburg nach Berlin, um bei einem Team vorzuspielen, das ein zugesagtes Gehalt auch bezahlen konnte.

Berlin - Die Autobahn war zugeschneit, aber Peter John Lee machte sich trotzdem auf den unsicheren Weg. Er fuhr von Wolfsburg nach Berlin, um bei einem Team vorzuspielen, das ein zugesagtes Gehalt auch bezahlen konnte. Das war in der Saison 1995/1996. Nachdem der damals 39-Jährige als Trainer im kanadischen Ottawa keinen Erfolg gehabt hatte, war der ehemalige Profi von der Düsseldorfer EG wieder nach Deutschland geflogen und als Spieler beim Zweitligisten in Wolfsburg gelandet.

Vielleicht wäre Lee, wenn Wolfsburg damals nicht wieder einmal vor der Pleite gestanden hätte, heute gar nicht Manager der Berliner Eisbären. Lee stand für Wolfsburg in jedem Spiel 50 Minuten auf dem Eis, in seinen insgesamt 15 Partien schoss er 14 Tore und gab elf Vorlagen. Als er bei den Eisbären mittrainiert hatte, verpflichtete der Klub aus der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) den Routinier. „Trotz des Chaos in Wolfsburg war es damals für mich eine sportlich positive Zeit, weil ich wieder in Deutschland spielen konnte. Und dann durfte ich ja sogar wieder in der DEL aufs Eis“, sagt Lee heute. Damals war es den Spielern erlaubt, gleichzeitig für mehrere Vereine in verschiedenen Ligen zu spielen. So pendelte Lee noch ein bisschen zwischen den Ligen, bevor der Stürmer endgültig zu den Eisbären wechselte und nach eineinhalb Jahren als Spieler erst Assistenztrainer, dann Chefcoach und schließlich Manager wurde.

Nicht nur für Peter John Lee hat sich seit damals viel verändert. Wenn die Eisbären heute Abend (19.30 Uhr) zu ihrem Auswärtsspiel in Wolfsburg auf das Eis laufen, wird nur noch die zu kleine alte Halle mit dem euphemistischen Namen „Eispalast Wolfsburg“ an die Zeiten erinnern, bevor die Volkswagen-Tochter Skoda als Hauptsponsor einstieg. Ende des nächsten Jahres soll die gerade im Bau befindliche neue Arena fertig sein. Der alte Eispalast, neben dem ein Containerdorf dem Verein als Kabinentrakt und Geschäftsstelle dient, soll dann ebenso wie die wechselvolle Vergangenheit des Klubs Geschichte sein.

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