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Sport: Früh übt sich

Wie Mannheim ins Eishockeyfinale einzog

Berlin - Als am Dienstag in der Frankfurter Eissporthalle die Schlusssirene erklang, war der Unmut bei den meisten der 7000 Zuschauer groß. Frustriert pfiffen die Fans der Frankfurt Lions den Gegner aus. 2:0 hatten die Mannheimer Adler im fünften und entscheidenden Halbfinalspiel die Gastgeber besiegt und damit den Einzug in die Finalserie der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) geschafft. Dort müssen die Lions im ersten Spiel der Serie „Best of five“ am Freitag bei den Berliner Eisbären antreten.

Als die Frankfurter Fans in der Halle noch trotzig ihre Spieler feierten, sprach Mannheims Verteidiger Nico Pyka in den Kabinengängen in einem Fernsehinterview schon von seinem „Traumfinale“. Nun ist für den aus dem Nachwuchs der Eisbären hervorgegangenen Pyka mit dem Erreichen der Endspielserie gegen seinen Heimatverein vielleicht ein Traum in Erfüllung gegangen, eine Überraschung ist die Konstellation aber nicht. Zwar sind die Adler nur als Hauptrundensechster in die Play-offs gegangen und hatten vor Beginn der Endrunde fünf Mal in Serie verloren, aber das war Teil der akribischen Vorbereitung auf die wichtigeren Spiele, wie Trainer Stephane Richer zugibt. „Wir haben zwei Wochen vor Ende der Hauptrunde mit der Vorbereitung auf die Play-offs begonnen, deshalb haben wir in jenen fünf Spielen kein gutes Eishockey mehr gespielt.“

Jochen Hecht, Kapitän der Adler, der die Spielpause in der nordamerikanischen Profiliga NHL in seiner Heimatstadt überbrückt, spricht trotz des Erreichen des Finals noch vorsichtig von den Ambitionen seines Teams. „Wir sind dem Schritt, Meister zu werden, näher gekommen, aber es ist noch ein langer Weg.“ Ein Weg, den vor der DEL-Saison für die Badenser niemand als außergewöhnlich erachtet hatte.

Das Team um Hecht, mit 17 Scorerpunkten bester Stürmer in den Play-offs, ist prominent besetzt. Die Adler haben einen der höchsten Etats der Liga und mit dem ehemaligen Eigner des Software-Giganten SAP, Dietmar Hopp, einen der solventesten Mäzene. Ab der kommenden Saison spielen die Adler sogar in der modernsten Halle Europas: 14 000 Zuschauer werden in der SAP-Arena Platz finden. Mit einem Titel im Rücken würde der Umzug leichter fallen, denn die Besucherzahlen sanken, nachdem der Klub zweimal in Folge das Finale verpasst hatte.

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