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Sport: Frühjahrsmüde zum Sieg

VfB Stuttgart überzeugt gegen SC Freiburg nicht, gewinnt aber durch Babbels Tor mit 1:0

Stuttgart - Wer diesen Volker Finke von seinem Sitz aufspringen sieht, beobachtet, wie der 56-jährige an der Seitenlinie herumtobt und den „vierten Mann“ mit endlosen Diskussionen behelligt, der kann dem Trainer des SC Freiburg wahrlich nicht mangelndes Engagement vorwerfen. Der SC Freiburg ist Tabellenletzter der Bundesliga, und der Weg zurück in die Zweite Liga steht relativ fest. Dieser für Fußballehrer so bedauernswerte Zustand änderte sich auch an Spieltag 26 nicht, als die Badener beim Erzrivalen in Stuttgart antraten und beim knappen 0:1 ihre 16. Saisonniederlage kassierten.

Finke sprang herum, schimpfte, gestikulierte und klagte. Vielleicht animierte ihn auch, dass vor ihm auf dem Rasen im Gottlieb-Daimler-Stadion kein Klassenunterschied zu sehen war. Und das, obwohl der VfB als großes Ziel die Champions League auf seine Fahnen geschrieben hat. Immerhin festigten die Schwaben mit nun 48 Punkten wieder Platz drei, der zu Qualifikationsspielen zur Champions League berechtigt.

Am Sonntagabend jedoch wirkten die Akteure auf beiden Seiten, als halte sie eine bleierne Frühjahrsmüdigkeit davon ab, ein ordentliches Spiel abzuliefern. Selbst nach der Führung durch Stuttgarts Markus Babbel in der 20. Minute kam kein Schwung ins Spiel. Im Gegenteil. Die Zuschauer straften alsbald ihre eigene Mannschaft mit Pfiffen ab.

Selbst Kevin Kuranyi, immerhin Nationalstürmer und lange so etwas wie Publikumsliebling beim VfB, musste schon nach 53 Minuten mit einem Pfeifkonzert fertig werden, weil er sich dem schwachen Niveau anpasste. Seit rund 600 Minuten trifft der Deutsch-Brasilianer nicht mehr. Stuttgarts Trainer Matthias Sammer nahm Kuranyi dann auch nach 70 Minuten vom Platz. Für ihn lief der Schweizer Marco Streller nach monatelanger Verletzungspause zum ersten Mal wieder aufs Feld.

Selbst die größte Ausgleichchance für die Freiburger „erarbeiteten“ die Stuttgarter: VfB-Verteidiger Boris Zivkovic traf in der 64. Minute bei einem Klärungsversuch vor dem eigenen Tor den Pfosten. Ansonsten sah Finke nichts, was dazu getaugt hätte, ein „Freiburger Wunder“ einzuleiten. Die Breisgauer starten nun endgültig zu ihrer Abschiedstournee.

„Wir haben lange kein Rezept gefunden", sagte Torschütze Babbel. „Aber wir haben gewonnen, später fragt doch keiner mehr, wie die drei Punkte zustande kamen.“

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