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Füchse beim Final Four: Nur Köln ist größer

Am Wochenende nehmen die Füchse Berlin erstmals am DHB-Pokal-Finalturnier teil. Worauf sich der Handball-Bundesligist in Hamburg einstellen muss, wie die Chancen stehen und was sonst in den Tagen vor dem Halbfinale gegen die MT Melsungen am Samstag passiert ist – ein Überblick.

WAS DIE FÜCHSE ERWARTET

Rein formell: Europas zweitgrößtes Handball-Event auf Vereinsebene, nur zum alljährlichen Finalturnier der Champions League in Köln kommen noch mehr Besucher. Und sportlich: der vermeintlich leichteste Gegner. Das erste Halbfinale zwischen den Champions-League-Viertelfinalisten Rhein-Neckar Löwen und Flensburg-Handewitt (15 Uhr) gilt weitläufig als stärkere Ansetzung. „Alles Quatsch“, sagt dagegen Füchse-Keeper Silvio Heinevetter, „in der Bundesliga kann jeder jeden schlagen.“ Trainer Dagur Sigurdsson sieht es ähnlich. „Die Tabelle lügt nicht“, sagt der Isländer, „alle Teams sind etwa auf einem Niveau.“ In der Liga verloren die Füchse ihr Pflichtspiel in Melsungen und gewannen das Rückspiel in heimischer Halle knapp. Wie gefährlich der Gegner aus Nordhessen sein kann, war vor wenigen Wochen zu sehen, als die MT in der Bundesliga Serienmeister Kiel besiegte.

WORAUF ES ANKOMMT

Die Zauberformel heißt: „Ruhe, Kraft, Erfahrung.“ Sagt jedenfalls Dagur Sigurdsson. Wenngleich die Berliner im Gegensatz zu den drei anderen Mitstreitern keinerlei Vergleichsparameter vom Hamburger Turnier haben, verfügen sie doch über eine erfahrene Mannschaft: „Iker Romero, Denis Spoljaric, Konstantin Igropulo, Pavel Horak“, zählt der Coach auf, „ich weiß gar nicht, wie viele Titel die zusammen geholt haben.“ Bei den Füchsen sind es nach aktuellem Stand: exakt null. „Das wollen wir ändern“, sagt Torhüter Petr Stochl, „ich will endlich mal einen Titel in der Hand halten.“ Der einzige aus dem Berliner Stab, der den DHB-Pokal jemals gewonnen hat, ist: Sportkoordinator Volker Zerbe. In seiner aktiven Zeit für den TBV Lemgo 2003. Schon ein ganzes Weilchen her.

WIE DIE CHANCEN STEHEN

So gut wie lange nicht, dummerweise gilt das für alle Teams – weil die Seriensieger HSV Handball und THW Kiel zum ersten Mal seit sechs Jahren nicht vertreten sind im Finalturnier. Die aktuelle Form spricht am ehesten für die Rhein-Neckar Löwen, die seit Wochen am Limit und bisweilen sogar darüber spielen. „Wenn man innerhalb von weniger als 24 Stunden zwei Spiele macht, gehört auch immer ein bisschen Glück dazu“, sagt Dagur Sigurdsson. Zumal die Berliner mit einigen angeschlagenen Spielern anreisen, aber davor ist zu diesem Zeitpunkt der Saison ohnehin keine Mannschaft gefeit.

WAS SONST NOCH GESCHAH

Beim Nationalmannschaftslehrgang am Wochenende haben Johannes Sellin und Silvion Heinevetter noch jeden Abend Skat gespielt, der Melsunger Rechtsaußen und der Füchse-Keeper sind seit ihrer gemeinsamen Zeit bei den Füchsen eng miteinander befreundet. „Am Samstag ruht die Freundschaft aber für 60 Minuten“, sagt Sellin. „Deshalb haben wir uns auch gar nicht erst über das Spiel unterhalten“, sagt Heinevetter. Einen Rat hat Sellin seinen Melsunger Teamkollegen aber mit auf den Weg geben können. „Wir dürfen nicht den Fehler machen,Heinevetter oder Petr Stochl warmzuwerfen, dann haben wir ein echtes Problem.“

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