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Sport: Füchse Berlin gewinnen vor Rekordkulisse

9136 Zuschauer beim 27:23 gegen Göppingen

Berlin - Zum ersten Mal live im Fernsehen, zum ersten Mal in einer nahezu ausverkauften Max-Schmeling-Halle – was war das für eine Drucksituation für die Füchse Berlin! Ein Grund mehr für den Aufsteiger in die Handball-Bundesliga, gegen Frisch Auf Göppingen optimal zu spielen. Zwei Punkte gegen den Abstieg sollten herausspringen, das war die Vorgabe. 9136 Zuschauer hatten eine Karte gekauft, und alle Füchse-Fans bekamen ihre ersehnte Belohnung. Mit 27:23 (16:12) konnten die Berliner im 19. Spiel den fünften Sieg feiern.

„Jetzt spielen wir endlich richtig Handball“, hatte Trainer Jörn-Uwe Lommel bereits vor dem Anpfiff gesagt. Die Bestätigung sollte kurz danach folgen. Angetrieben vom neuen Füchse-Spielmacher Bartlomiej Jaszka legten die Berliner ein Tempo vor, dem der Gegner schwer folgen konnte. „Meinen Spielern hat die Spritzigkeit gefehlt“, sagte FA-Trainer Velimir Petkovic. Sein Team war zuletzt mit einem Sieg gegen Lemgo und einem Unentschieden gegen Hamburg ins obere Bundesliga-Mittelfeld geklettert. Doch diese Ergebnisse ließen die Füchse nicht vor Ehrfurcht erstarren. „Gegen wen wollen wir denn zu Hause gewinnen, wenn nicht gegen so eine Mannschaft wie Göppingen“, sagte Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning.

Das entsprechende Signal für Erfolg war von Torhüter Petr Stochl ausgegangen, der gleich in der zweiten Minute einen Siebenmeter von Oprea gehalten hatte. Er sorgte dann mit Glanzparaden in Serie für den nötigen Rückhalt. Den Vergleich mit seinem tschechischen Nationalmannschaftskollegen Martin Galia gewann er klar. So konnten die Füchse auch mehrere Großchancen vergeben, so zweimal Andrius Stelmokas, ohne dafür vom Gegner gleich bestraft zu werden. Bis auf 7:3 (14. Minute) zogen die Berliner davon, und die Stimmung in der Halle konnte nicht besser sein. Bis zum 16:12, dem Halbzeitstand, kam nie der Eindruck auf, dass Frisch Auf Göppingen das Spiel für sich entscheiden könnte.

In diesem Stil ging es auch in der zweiten Halbzeit weiter. Vor allem der Franzose Christian Caillat wurde in seinem ersten Spiel für die Berliner zur erhofften Verstärkung. „Ein Video-Studium und eine Trainingseinheit hat er bei uns erst mitgemacht. Das zeigt, über welche Klasse Caillat verfügt. Wir werden noch viel Freude an ihm haben“, war Jörn-Uwe Lommel voll des Lobes über seinen neuen Spieler. Die kurz zuvor neu verpflichteten Jaszka und Michal Kubisztal erfüllten seine Erwartungen ebenfalls. Für die einfachen Tore waren die drei verpflichtet worden, und sie warfen diese Treffer auch.

Nur einmal wurde es für die Füchse brenzlig, als Caillat und Hany El Fakharany beim 19:15 (40.) fast gleichzeitig eine Zeitstrafe bekamen. Dass die Füchse in dieser Phase im 4:6-Unterzahlspiel keinen Treffer bekamen, war spielentscheidend. Hinzu kam auch etwas Glück, als sich der sonst so torgefährliche Göppinger Jaliesky Garcia beim 20:21 (51.) bei einem Konter ein Stürmerfoul leistete. „Wie so etwas passieren kann, verstehe ich nicht“, kritisierte ihn sein Coach.

Von dieser Szene an hatten die Füchse leichtes Spiel, der Widerstand von Göppingen war gebrochen. Konrad Wilczynski (insgesamt zwölf Tore) verwandelte die Siebenmeter sicher, Stochl blieb stark, und im Angriff wurden die Chancen genutzt. Schon fünf Minuten vor dem Abpfiff (25:20) war die Partie für die Füchse praktisch gewonnen.

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