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Wurfgewaltig. Sven-Sören Christophersen (l.) erzielte 51 Länderspieltore.

© picture-alliance/ dpa

Füchse-Neuzugang Christophersen: Besuch in der Zukunft

Langsam wird es ernst für ihn. Sven-Sören Christophersen versichert zwar: „Bis zum Saisonende gebe ich Vollgas für Wetzlar.“ Aber seine Kontakte zum zukünftigen Arbeitgeber Füchse Berlin werden bereits intensiver.

„Ich habe gerade wieder mit der Geschäftsstelle telefoniert“, sagt der 24 Jahre alte Nationalspieler. „Wohnung und Arbeit für meine Freundin müssen organisiert werden.“ Dass er vor dem Bundesligaspiel beider Teams in der Max-Schmeling-Halle wegen des nahenden Wechsels besonders aufgeregt sei, bestreitet Christophersen jedoch. „Na klar, die eine oder andere Ecke in der Halle werde ich mir nun schon genauer ansehen“, sagt Sven-Sören Christophersen, und fügt profimäßig hinzu, über allem stehe natürlich „der angestrebte Auswärtserfolg mit der HSG“.

Michael Roth, sein aktueller Trainer in Wetzlar, ist sich des besonderen Auftritts seines besten Spielers bewusst. „Klar werden die Berliner in der Zeitung schreiben, dass der neue Mann kommt und man genauer unter die Lupe nehmen kann, was man für einen guten Spieler verpflichtet hat“, wird er im „Gießener Anzeiger“ zitiert. Doch Christophersen selbst betont unmissverständlich: „Berliner bin ich erst ab dem Sommer.“

Mitbringen wird der gebürtige Lübecker auch seinen Spitznamen Smöre, den ehemalige Teamkollegen für ihn erdacht haben. Nach deren Meinung klingt Sven-Sören ziemlich skandinavisch – da waren sie sehr schnell bei Smörrebröd.

Hanning freut sich auf den Neuzugang

Füchse-Geschäftsführer Bob Hanning freut sich auf den Neuzugang: „Christophersen ist willensstark, passt charakterlich super ins Team und hat sich nicht in erster Linie fürs Geld entschieden, sondern für die sportliche Perspektive.“ Anders hätte es mit dieser Verstärkung für die kommende Saison kaum geklappt. Auch bei der Verpflichtung des isländischen Nationalspielers Alexander Petersson, der aus Flensburg kommen wird, stand das Ziel Europa im Vordergrund. Sie sollen vor allem den Norweger Kjetil Strand (nach Stavanger) und den Holländer Mark Bult (Kielce) ersetzen, während die Abgänge von Rico Göde und Gabor Langhans (Eisenach) keine Transferaktionen erforderlich machen. Sie konnten beim derzeit Neunten in der Handball-Bundesliga, der nach Minuspunkten sieben Zähler vor Wetzlar liegt, ohnehin keine Akzente setzen. Die erhoffen sich die Füchse auf den Halbpositionen von den Neuen, insbesondere die sogenannten einfachen Tore aus dem Rückraum.

„Ich traue mir da einiges zu“, sagt Sven-Sören Christophersen und verweist auf seine Wurfvariabilität. Ob Sprung- oder Hüftwurf oder aus dem Stemmschritt heraus, er beherrscht das Repertoire eines sehr guten Handballers. Mit diesen Stärken ist er ins Team von Bundestrainer Heiner Brand gekommen, war bei der EM im Januar in Österreich dabei, und hat im Nationaldress bei bisher 34 Länderspielen die Zukunft noch vor sich. „Im Moment sehe ich mich hinter Pascal Hens und Lars Kaufmann als Nummer drei, aber das muss ja nicht so bleiben“, sagt Christophersen selbstbewusst.

Dass er schnell dazulernen kann, beweist er beim Golfen. In seiner erst zweiten Saison ist Christophersen bereits bei Handicap 27 angelangt. „Ich habe gehört, dass es viele sehr schöne Plätze in und um Berlin geben soll“, sagt er. Noch spielt er mit Teamkollegen in Wetzlar, aber bald wird er sich auch beim Golf neu orientieren müssen.

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