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Vier Augen sehen mehr. Im Europapokal und im DHB-Pokal waren die Füchse Berlin zuletzt erfolgreich. "Aber wir müssen aufpassen, dass wir den fünften Platz in der Liga nicht gefährden", sagt Trainer Dagur Sigurdsson. Manager Hanning dürfte es ähnlich sehen.

© imago

Füchse vor dem Heimspiel: Fünf gewinnt

Die Füchse Berlin können ihrem Minimalziel heute gegen Flensburg-Handewitt näherkommen. Danach gönnt Trainer Sigurdsson seinen Spielern eine Belohnung.

Sind ja ganz nette Aussichten, die der Trainer da garantiert hat. Drei zusammenhängende freie Tage gab es bei den Füchsen Berlin zuletzt um den Jahreswechsel herum – und das auch nur für die wenigen Akteure im Kader, die mit ihren Nationalmannschaften nicht zur Europameisterschaft nach Dänemark gefahren sind oder anderweitig bei Lehrgängen ihrer Auswahlteams eingespannt waren.

"Minimalziel nicht gefährden"

"Meine Spieler brauchen dringend eine Pause, die haben sie sich wirklich verdient", sagt Trainer Dagur Sigurdsson nach sieben Pflichtspielen in den letzten dreieinhalb Wochen und derer acht im bevorstehenden Monat März. "Und die werden sie von mir auch bekommen", ergänzt der Isländer, "ganz unabhängig vom Ausgang des Spiels am Sonntag." Irgendwie doof nur, dass besagte Partie sportlich nicht so ganz unbedeutsam ist für Berlins Handball-Bundesligisten. Ganz im Gegenteil.

Im bis auf wenige Restkarten ausverkauften Heimspiel gegen den Tabellenvierten SG Flensburg-Handewitt (17.15 Uhr, Max-Schmeling-Halle und live bei Sport1) geht es für die Füchse in erster Linie darum, ihren fünften Rang zu verteidigen, der am Saisonende wiederum zur erneuten Teilnahme am Europapokal berechtigt. So erfolgreich die Berliner mit dem erstmaligen Einzug ins Finalturnier um den DHB-Pokal und dem guten Start im EHF-Pokal zuletzt auch waren in dieser Spielzeit, "so sehr müssen wir aufpassen, dass wir unser Minimalziel in der Liga nicht gefährden", sagt Dagur Sigurdsson. Im Moment beträgt der Vorsprung auf Rang sechs und Melsungen vier Punkte, "aber entschieden ist da noch lange nichts", sagt der Coach.

Hohe Leistungsdichte in der Liga

Zumal sich seine Mannschaft in dieser Saison schon ein paar eigenwillige Ergebnisse geleistet hat. Exemplarisch dafür stehen die überraschenden Niederlagen gegen die Abstiegskandidaten Eisenach und Minden. Kapitän Iker Romero hat immerhin einen Erklärungsansatz dafür: "Die Bundesligisten sind vom Leistungsniveau so eng beieinander wie seit Jahren nicht mehr", sagt der Spanier. "Trotzdem müssen wir ehrlich sein: In den letzten Jahren sind uns solche Ausrutscher selten bis gar nicht passiert." Ähnlich verhält es sich mit einer anderen Statistik: Nach 23 Spielen haben die Berliner noch keines jener Teams besiegt, die in der Tabelle vor ihnen stehen, wenngleich – wie beispielsweise beim Hinspiel in Flensburg (26:26) – nicht viel fehlte.

Dabei hatte es fast die gesamte Hinrunde nach einem Fünfkampf um die Meisterschaft ausgesehen, an dem sich lange Zeit auch die Füchse beteiligten, mittlerweile ist Dauermeister THW mal wieder enteilt. Für Sigurdsson war der nationale Titel allerdings ohnehin nie ein Thema. "Wir haben vor der Saison unsere Mannschaft neu aufgestellt, haben junge Spieler nach oben geholt und jetzt auch noch Pech mit Verletzungen: Insofern bin ich absolut zufrieden mit dem Saisonverlauf."

Auch Flensburg belastet

Von den Protagonisten des heutigen Gegners sind solche Sätze nicht zu erwarten. Die mit Nationalspielern gespickten Flensburger galten vor der Saison als erster Herausforderer des THW Kiel, genau wie die Füchse kamen ihnen jedoch zwei mehr oder minder erwartbare Umstände in die Quere: die hohe Belastung durch Europapokal respektive Champions League und daraus resultierend eine lange Verletztenliste. Jüngstes und zugleich prominentestes Opfer ist Holger Glandorf, der weder nach Berlin mitreisen wird noch zum Lehrgang der Nationalmannschaft, der von Montag bis Mittwoch in Österreich stattfindet. Für die offene Planstelle im rechten Rückraum hat Bundestrainer Martin Heuberger daraufhin zum zweiten Mal einen Berliner nachnominiert: den 20-jährigen Fabian Wiede.

Zumindest für den jungen Rückraumwerfer wird es also nichts mit drei zusammenhängenden freien Tagen. Trotzdem: Nette Aussichten.

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